Einzelhandelsumsatz in Nürnberg sinkt

Der Mittelfränkischer Einzelhandel zog Bilanz – 2009 wird bestenfalls Stagnation erwartet.
NÜRNBERG Es gibt Licht und Schatten in der Entwicklung des Einzelhandels in Nürnberg, sagte der Landesverband des Bayerischen Einzelhandels (LBE) gestern auf seiner Jahrespressekonferenz in Nürnberg. Die Krise will man zwar nicht zu groß reden, das Konsumklima sei einigermaßen stabil. Aber spürbar ist die Rezession auch in Nürnberg. Das zeigen die aktuellen Zahlen: 43,1 Prozent der Unternehmen in Mittelfranken gaben für 2008 eine Verschlechterung der Ertragssituation an. Das Umsatz-Minus beträgt 0,5 Prozent, der Gesamtumsatz 9,1 Milliarden Euro.
Für das laufende Jahr erwarten rund die Hälfte der Händler keine Umsatzveränderung gegenüber dem Vorjahr, 35,8 Prozent einen Rückgang. Das passt zum Durchschnitt: Deutschlandweit ist der Umsatz des Einzelhandels um 0,4 Prozent zurückgegangen. In Bayern hinkt Nürnberg im Gesamt-Umsatz etwas hinterher.
Immerhin: Der Beschäftigungsabbau, so vermeldet der LBE, wurde gestoppt. Gleichzeitig habe die Zahl der mittelfränkischen Ausbildungsstellen mit 2849 den höchsten Stand seit über 20 Jahren erreicht.
Damit 2009 für den Einzelhandel nicht zur Katastrophe wird, fordert der Verband einerseits von den Einzelhändlern, dass sie antizyklisch investieren – besonders etwa in die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter oder die Seniorenfreundlichkeit. Denn immer mehr ältere Kunden geben immer mehr Geld in Nürnberg aus.
Andererseits nimmt der LBE die Politik in der Pflicht. Jetzt müssten endlich Anreize für den Binnenhandel geschaffen werden. Gerade das KFZ-Gewerbe sieht er in einer längerfristigen Krise.