„Eingebaute“ Kontaktlinse bringt Sehschärfe zurück
Ein hauchdünnes Implantat kann da helfen, wo selbst der Augen-Laser versagt. Ein Fürther Experte berichtet...
NÜRNBERG Die Korrektur von Kurzsichtigkeit mit einem Laser-Eingriff (LASIK) gehört inzwischen zu den häufigsten und sichersten Methoden der Augen-Chirurgie. Doch bei Patienten mit sehr starker Fehlsichtigkeit oder einer zu dünnen Hornhaut stößt der Laser an seine Grenzen – hier kann eine implantierbare Kontaktlinse helfen. Die Fortschritte dieser Methode werden auf dem 22. Internationalen Kongress der Augen-Chirurgen vorgestellt, der heute in Nürnberg beginnt.
„Der Eingriff dauert nur 15 Minuten und wird ambulant und bei örtlicher Betäubung durchgeführt“, sagt der Fürther Augenarzt Dr. Armin Scharrer. Der Operateur pflanzt das hauchdünne Implantat durch einen drei Millimeter kleinen Schnitt hinter der Regenbogenhaut vor die körpereigene Linse.
Sehkraft von 125 Prozent - schon am Tag nach der OP
Der Brechwert kann sehr genau auf den jeweiligen Patienten abgestimmt werden. Scharrer: „Bereits nach dem Tag der OP kann der Patient in der Regel perfekt sehen und erreicht ohne Brille sogar eine Sehkraft von 125 Prozent!“ Voraussetzungen für diesen Eingriff sind ein gesundes Auge, eine stabile Fehlsichtigkeit (-10 bis -23 Dioptrien) und ein abgeschlossenes Augenwachstum.
In Scharrers Praxis werden jährlich 200 dieser Operationen durchgeführt. Dennoch wird die Super-Linse den Laser niemals ersetzen. Scharrer: „Sie ist für rund fünf Prozent der LASIK-Patienten sinnvoll.“ Bei 150.000 Patienten jährlich sind das 7500.
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