Einfach wanderbar! - Bayerns schönste Routen

München - Markante Berge und verträumte Täler, zauberhafte Seen und reißende Flüsse, wogende Felder und wilde Wiesen: Die bayerische Landschaft ist wunderschön. Und zudem so abwechslungsreich, dass sie Abenteuer für Naturfreunde jeden Alters bereit hält.
In seinem neuen Buch „Wanderungen für Senioren in Oberbayern“ hat der erfahren Bergführer Michael Kleemann jetzt 32 Touren für die Generation 50plus zusammengestellt. Die Routen sind etwas kürzer gehalten und führen meist über ebenerdige oder nur leicht ansteigende Wege „ohne Steine und Wurzeln“, wie der Autor im Vorwort schreibt.
Anstelle von Nervenkitzel und Kletterpassagen warten spektakuläre Aussichtspunkte und gemütliche Gasthöfe auf die Wanderer. Außerdem gibt Michael Kleemann Tipps für Rollstuhlfahrer und Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind. Die AZ stellt Ihnen auf dieser Seite die attraktivsten Touren vor – eben Bayern von seiner besten Seite.
Bayerns schönste Wander-Touren für Senioren
Zum Schlossweiher von Hohenburg
Mittelschwere Tour mit Blick auf den Geierstein im Osten und das Brauneck im Westen.
Gehzeit: 1,5 bis 2 Stunden
Ausgangspunkt: Bahnhof Lenggries oder Pkw-Parkplatz Lenggries, Karwendelstraße
Der Weg: Die Großherzogin-Anna-Allee führt zur äußerst sehenswerten Dionysiuskapelle und weiter zum Schloss Hohenburg, das 1718 erbaut wurde und heute als Schule dient. Folgen Sie nun dem „Schlossweiherrundweg“ durch eine idyllische Allee, vorbei an einer Fischzucht, über Geierstein und Fockenstein. Am Westufer weist ein Schild in Richtung Kalvarienberg. Von dort geht’s über eine Lindenallee zurück zur Kapelle – und dann wieder nach Lenggries.
Einkehr: In Lenggries können erschöpfte Wanderer gleich in mehreren Gasthöfen neue Kräfte sammeln.
Rollstuhlfahrer können den leicht ansteigenden Weg vom Parkplatz bis zur Dionysiuskapelle uneingeschränkt befahren. Dort müssen sie allerdings umkehren.
Die Wanderroute zum Schlossweiher von Hohenburg. Foto: Verlag J. Berg
Von Kreuth zur Schwaigeralm
Mittelschwere Tour an den Ufern der Weißach mit 40 Metern Höhenunterschied
Gehzeit: 2 Stunden
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Kreuth-Riedlerbrücke und Parkplatz Kurgarten
Der Weg: Die Wanderung beginnt in Kreuth. Am Ufer der Weißach entlang geht es südwärts, begleitet vom Flussrauschen. Der Weg führt nun zum Wasserfall des Sagenbaches, danach ein paar Stufen hinauf, dort sieht man auch schon die Schwaigeralm, wo es bayerische und österreichische Schmankerlküche und schöne Wiesen gibt, auf denen Kinder herumtoben können. Auch Kutschenfahrten werden angeboten. Zurück geht’s entweder auf demselben Weg oder ab der Abzweigung nach Wildbad Kreuth über den etwas breiteren Rad- und Fußweg.
Einkehr: Schwaigeralm, Tel. 080 29 / 272, www.schwaigeralm.com
Rollstuhlfahrer: Bis zur Abzweigung ist der Weg durchaus „rollitauglich“. Die Passage zur Schwaigeralm wird nur für sportlich ambitionierte oder begleitete Fahrer empfohlen. Alle anderen biegen besser zur Fischzucht hinter Wildbad Kreuth ab. Dieser Weg ist eben.
Die Wanderroute zur Schwaigeralm. Foto: Verlag J. Berg
Von Wallgau zum Barmsee
Leichte Tour in flachem Gelände mit schöner Einkehr.
Gehzeit: 2,5 Stunden
Ausgangspunkt: Wallgau, Bahn-/Bushaltesstelle Rathaus; für Autofahrer Parkplatz beim Haus des Gastes
Der Weg: Über weite Wiesen zieht von Wallgau aus ein Rundweg hinüber zu den Ufern des Barmsees, der vor der malerischen Kulisse des Karwendels liegt. Hier gibt es einen schönen Badeplatz mit Blick auf Schöttelkarspitze, Wörner und Westliche Karwendelspitze. Weiter geht’s Richtung Krün.
Einkehr: Maximilianshof, Tel. 08825 / 921 92 60. Im Südwesten blickt man aufs Wettersteingebirge und die Zugspitze. Von dort wendet man sich wieder Richtung Wallgau.
Rollstuhlfahrer und alle, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, können von Wallgau aus auch mit dem Bus zur Herzogstandbahn fahren. Nach der Auffahrt ist es nicht mehr weit zum Herzogstandhaus, von dem aus man das Panorama über dem Walchensee mit dem Karwendel genießen kann. Eine Begleitung ist empfehlenswert.
Die Wanderroute zum Barmsee. Foto: Verlag J. Berg
Auf die Schliersbergbahn
Schwere Tour, die tapferen Wanderer werden mit einem spektakulären Ausblick auf den Schliersee und hinüber zur Brecherspitze belohnt.
Gehzeit: 3 Stunden
Ausgangspunkt: Bahnhof Schliersee
Der Weg: Kehre um Kehre führt ein wunderschöner Alleeweg aus dem Ort hinaus, vorbei an der Talstation der Schliersbergbahn hinauf zur Schliersbergalm. Dort warten Kaffee und Kuchen auf die Großeltern – die Enkel können auf dem Spielplatz herumtoben, Trampolin springen oder ins Freibad hüpfen. Wer für den Rückweg eine Variante wählen möchte, folgt zunächst den Schildern nach Attenberg und dann dem Wegweiser „Schliersee über Bruckweg“.
Einkehr: Schliersbergalm, Tel. 08026 / 67 22, www.schliersbergalm.de
Rollstuhlfahrer gelangen nur mit der Gondel auf die Alm, die über den Hintereingang barrierefrei zu befahren ist.
Die Wanderroute auf die Schliersbergbahn. Foto: Verlag J. Berg
Von Törwang auf die Dandlbergalm
Mittelschwere Tour, die herrliche Ausblicke auf den Eingang des Inntales bis hinüber zum Wendelstein bietet.
Gehzeit: Knapp 3 Stunden ab der Bushaltestelle, 1,5 ab dem Wanderparkplatz.
Ausgangspunkt: Bushaltestelle Törwang-Kirche oder Wanderparkplatz Dorfen/Samerberg.
Der Weg: Bahn- und Busfahrer überqueren den Dorfplatz, passieren den Dorfbrunnen und gelangen über einen Schotterweg in Richtung „Weikersing“. Hinter dem Dorf führt ein Wiesenweg hinauf zur Pfarrkirche St. Peter, die durchaus eine Besichtigung lohnt. Wenig später stoßen die Autofahrer, vom Wanderparkplatz kommend, auf den Weg. Ein breiter Schotterweg führt erst über weite Wiesen und dann in stetem Auf und Ab durch den Wald zur Dandlbergalm.
Einkehr: Gasthof Dandlbergalm, Tel. 08032 / 70 60, www.dandlbergalm.de. Außerdem gibt es in Törwang mehrere Restaurants.
Rollstuhlfahrer haben an den Schotterpassagen vermutlich keine Freude. Diese Tour ist für sie deshalb ungeeignet.
Die Wanderroute auf die Dandlbergalm. Foto: Verlag J. Berg
Von Bad Aibling nach Berbling
Leichte Tour zum pittoresken Dorf Berbling mit seiner schönen Heilig-Kreuz-Kirche, auch „Kleine Wies“ genannt.
Gehzeit: 2,5 Stunden
Ausgangspunkt: Bahnhof Bad Aibling-Kurpark und Parkplatz am Kurpark
Der Weg: Vom Kurpark aus geht’s am Südufer der Glonn zum Irlach-Weiher, dann über die Glonn und den Mühlbach durch Bad Aibling bis zum Uferweg der Mangfall. Am Wegweiser „Bad Feilnbach“ führt ein Rad- und Fußweg über den Fluss. Nach dem Ortsteil Willing gelangt der Wanderer auf freie Wiesen und Felder und sieht in der Ferne bereits Berbling mit seiner hübschen Kirche, die Mitte des 18. Jahrhunderts im Rokokostil erbaut wurde. An der Kirche vorbei weist ein Schild den Weg zum urigen Wirtshaus „Oberwirt“.
Einkehr: Gasthof Oberwirt, Tel. 08061 / 939 66 94, www. oberwirt-berbling.de. Außerdem warten mehrere Wirte in Bad Aibling auf Gäste.
Rollstuhlfahrer stellen auf dieser Tour ihre Sportlichkeit unter Beweis oder bringen sich Begleitung mit. Denn in Berbling geht es teils recht steil bergauf. Auch der geschotterte Uferweg entlang der Mangfall ist nicht ohne. Wer es bis zum Oberwirt schafft, wird jedoch für die Mühen belohnt: Auf der Rückseite ist ein barrierefreier Zugang über den Biergarten möglich.
Die Wanderroute nach Berling. Foto: Verlag J. Berg
Von Bad Wiessee zum Söllbachtal
Mittelschwere Tour, die am Tegernsee-Ufer beginnt und von dort zu wunderbaren Aussichtspunkten führt.
Gehzeit: 4 Stunden
Ausgangspunkt: Bushaltestelle und Parkplatz Bad Wiessee, Jodpark/Badepark
Der Weg: Die Wanderung beginnt an der Seepromenade des beliebten Kurortes, vorbei an Cafés, Restaurants und der Schiffsanlegestelle folgt man den Schildern in Richtung Rottach-Egern. Zum Ortsteil Altwiessee steigt der Weg leicht an, dort geht’s am MedicalPark vorbei zum Freibad Abwinkl und von dort über den Sonnenfeldweg zum Söllbachdamm. Am südlichen Ufer führt die Route ins Söllbachtal und über bewaldete Talhänge hinauf zum „Bauern in der Au“, der derzeit aber geschlossen ist. Den Rückweg weist das Schild „Bad Wiessee über Buch“.
Einkehr: Zum Kräftetanken bieten sich die Cafés und Gaststätten am Tegernsee-Ufer an.
Rollstuhlfahrer können die Seepromenade uneingeschränkt befahren. Der Weg ist eben und geteert. Die Restaurants entlang der Flaniermeile sind auf gehbehinderte Gäste eingestellt. Ab der Steigung nach Altwiessee wird das Vorwärtskommen im Rollstuhl allerdings schwierig bis unmöglich.
Die Wanderroute zum Söllbachtal. Foto: Verlag J. Berg