Einer der brutalsten Morde in Bayern: "Cold Case" Christa M. (†15) wird wieder heiß

Schwandorf - Wohl nicht viele Verbrechen bewegten die Menschen in der Oberpfalz in der Nachkriegszeit so sehr wie die Ermordung der 15-jährigen Christa M. Spielende Kinder fanden am 16. Juni 1978 die verstümmelte Leiche der Jugendlichen in einem Brunnenschacht in Schwandorf.
Die Polizei ermittelte in der Folge in verschiedene Richtungen – doch die Ermittler konnten den Mörder bis heute nicht überführen. Im Januar hat die Kriminalpolizei Amberg eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, um diesen "Cold Case" doch noch aufzuklären. Die Beamten wühlten sich durch alle noch vorhandenen Akten und vernahmen alle noch lebenden Zeugen erneut. "Wir haben auch alle Asservate erneut mit neuester Kriminaltechnik untersucht", sagt ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberpfalz der AZ.
Mordfall Christa M.: Ermittler finden neues DNA-Material
Mit Erfolg: Dank der Anwendung neuer Techniken fanden die Ermittler tatsächlich DNA-Material. "Zudem haben wir Christas Lebensumstände noch einmal gründlich untersucht", sagt der Sprecher. Daher sei klar: Die 15-Jährige hatte in den letzten Monaten ihres Lebens als "Animierdame im Rotlichtmilieu der Oberpfalz gearbeitet".

Doch manches sei noch immer unklar. "Uns interessiert etwa, bei wem Christa zwischen Januar und April 1978 lebte. Wo hatte sie ihre Zahnbürste beziehungsweise bei wem fand sie Unterschlupf?"
Die Ermittlungsgruppe "Brunnen" der Kripo Amberg sucht weiter nach Zeugen, die bisher noch nicht von der Polizei vernommen wurden. "Vielleicht hat damals jemand seine Kontakte zu Christa verschwiegen, etwa, weil er verheiratet war, und will jetzt doch noch reden", so der Polizeisprecher und ergänzt: "Jeder Hinweis zählt."
Für Hinweise hat das Landeskriminalamt eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt
Er appelliert an mögliche noch unbekannte Zeugen von damals: "Es geht darum, den Angehörigen Gewissheit zu verschaffen." Um weitere Zeugen zu finden, ging die Kripo jüngst mit einer Pressemitteilung mit dem Titel "Wer hat mir das angetan?" an die Öffentlichkeit.
Am Donnerstag soll nun eine Plakataktion starten. Die Transparente sollen vor allem im Stadtgebiet Schwandorf, aufgehängt werden. Das Landeskriminalamt hat nun eine Belohnung von 10.000 Euro ausgesetzt. Zwar sei es möglich, dass der Täter mittlerweile nicht mehr lebe, allerdings gehe es darum, in dem Fall nichts unversucht zu lassen, so das Polizeipräsidium Oberpfalz.