Eine Tote, 24 Verletzte: Großbrand im Altenheim
Das Feuer in einem Hohenbrunner Altenheim ist im Apartment einer 87-Jährigen ausgebrochen. Die Frau stirbt. 300 Menschen werden von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht. Mögliche Brandursache: eine Zigarette
HOHENBRUNN Das Apartment in zweiten Stock ist völlig ausgebrannt. Zwischen verkohlten Trümmern finden Rettungskräfte die Leiche einer 87-Jährigen. 24 weitere Personen aus dem Seniorenheim in Hohenbrunn erleiden bei dem Brand am Montagmittag Rauchvergiftungen.
„Erst dachte ich, Nebel zieht vom Wald her auf“, erzählt Gabriele Schwaier (76), „später hörte ich Explosionen.“ Dann geht im „Seniorenzentrum Lore Malsch“ der Alarm los: Feuer im zweiten Stock.
Rauch zieht durch die Gänge. Viele der Heimbewohner sind auf Hilfe angewiesen. Manche können nur mit Hilfe eines Rollators laufen. Andere sind bettlägerig.
Das Personal ist zur Stelle. Ruhig und mit Umsicht organisieren sie die Evakuierung des Seniorenheims. „Wir sollten die Fenster schließen, dann haben wir uns am Treppenabgang versammelt“, berichtet Joseph Schwaier. „Das lief wie am Schnürchen, obwohl wird das nie vorher geübt haben.“
Der 86-jährige pensionierte Richter und seine Frau bekommen mit Filzstift ein schwarzes Kreuz auf den Handrücken. Pfleger nehmen ihre Personalien auf. Niemand soll in dem weitläufigen Seniorenheim versehentlich zurück bleiben.
Innerhalb kürzester Zeit wimmelt es in der Friedrich-Hofmann-Straße vor Rettungskräften: Feuerwehrmänner, Notärzte, Sanitäter, Polizei – insgesamt 250 Mann.
Mit Atemschutz bekämpft die Feuerwehr die Flammen. 12.10 Uhr ist der Brand gelöscht. „Wir konnten das Übergreifen des Feuers auf den dritten Stock gerade noch verhindern“, berichtet Kreisbrandmeister Gerhard Bauer.
Das Feuer ist im Apartment einer 87-Jährigen ausgebrochen. „Sie war starke Raucherin“, erzählt eine Heimbewohnerin, „gegen zehn Uhr habe ich sie zuletzt gesehen.“
Schnell macht das Gerücht die Runde, die Frau sei mit einer Zigarette im Bett eingeschlafen. Bestätigen kann das von den Einsatzkräften zunächst niemand. „Die Leiche ist bis zur Unkenntlichkeit verbrannt“, sagt Polizeisprecher Reinhold Bergmann. Sie wird am Nachmittag zur Obduktion in die Gerichtsmedizin gebracht.
Insgesamt 24 Menschen – Heimbewohner und Personal werden bei dem Brand verletzt. 20 von ihnen kommen mit Rauchvergiftungen in Kliniken. Vier werden vor Ort ambulant behandelt.