Eine Seegurke zum Start fürs Jahresprogramm

Die fernere Zukunft fand bei der gestrigen Jahres- Pressekonferenz der Nürnberger Kunsthalle mehr Interesse als die nächste Planung: Ellen Seifermann sieht vielversprechende Zeiten für die oft in Frage gestellte Szene heraufziehen.
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Mit erweiterter Kompetenz: Ellen Seifermann, Kunst-Frau im KuKuQ.
Berny Meyer Mit erweiterter Kompetenz: Ellen Seifermann, Kunst-Frau im KuKuQ.

Die fernere Zukunft fand bei der gestrigen Jahres- Pressekonferenz der Nürnberger Kunsthalle mehr Interesse als die nächste Planung: Ellen Seifermann sieht vielversprechende Zeiten für die oft in Frage gestellte Szene heraufziehen.

Ellen Seifermann, die nach einigen Turbulenzen um ihren Vertrag gestärkt ins frisch geknüpfte Netzwerk namens Kunst-Kultur- Quartier (Ku- KuQ) gesprungen war – sie ist jetzt unter der Gesamtleitung von Matthias Strobel für alle Kunst- Abteilungen des Areals zuständig – sieht vielversprechende Zeiten für die oft in Frage gestellte Szene heraufziehen.

Mit ihrem bisherigen Haus, dem Komm- Ausstellungsbereich, dem Kunsthaus-Verein und der eben vom Denkmalschutz überprüften Villa für die Fränkische Galerie will sie Jahresplanungen mit „20 bis 25 Ausstellungen“ erreichen. Als Zampano mit Richtlinienkompetenz fühlt sie sich nicht, lieber will sie „Öffnung nach allen Seiten“ – bei „möglichst flacher Hierarchie“. Womit die letzte Verantwortlichkeit erst mal elegant unterlaufen wäre.

Bilanz: 13910 Besucher auf vier großen Ausstellungen

Matthias Strobel setzt auf „bereits begonnene intensive Gespräche darüber, welche Rollen die Beteiligten künftig spielen wollen“. Er sieht kein Problem: „Alle sind bereit dazu“. Zufrieden gibt sich Ellen Seifermann auch mit ihrer Bilanz 2007, wo 13910 Besucher, auf vier große Ausstellungen verteilt, gezählt wurden. 7000 davon wollten den romantischen Konzeptualismus zwischen Andy Warhol und Yoko Ono sehen. Zwischen 1700 und 4000 kamen zu den anderen Angeboten. Keine glänzenden Zahlen.

Für 2008 sind fünf Ausstellungen in Planung, beginnend mit dem 38jährigen Mathieu Mercier aus Frankreich, der nächste Woche „Ohne Titel“ unter anderem ein Aquarium mit Seegurke nach Nürnberg bringt. Wenn er wieder abbaut, steht die gleichaltrige Beate Gütschow bereit (24. April bis 15. Juni), die mit Mitteln der Computertechnologie fotografische Natur- und Stadtlandschaften zaubert.

Im Herbst (18. September) wird die 1954 in Nürnberg geborene Kiki Smith aus New York mit „Her Home“ auf Lebenswege weiblicher Singles führen (Skulpturen, Zeichnungen, Fotos, Glasarbeiten) und im Dezember ist mit der 1978 geborenen Cao Fei „ein Shootingstar der chinesischen Szene“ an der Angel (Foto, Video, Installationen).

Dazwischen wird ab 6. Juli für sieben Wochen mit „Das Gelände“ die Frage nach der fränkischen Identität jenseits aller Provinz-Vermutungen gestellt. Sieben Künstler mit Wurzeln in Nürnberg zeigen, was sie eigenständig als Reflex auf die Reichsparteitags-Ruinen schufen. Thomas Mays „GrashalmInstitut“ wuchert als Zugabe. Danach, meint Seifermann, könne man nochmal neu übers „Fränkische“ an einer Galerie reden.

D.S.

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