„Eine menschliche Tragödie“
Meniskusschaden! Das Saison-Aus für Club-Kapitän Andy Wolf berührt Trainer Michael Oenning sehr. „Wir sind alle deprimiert“
NÜRNBERG Club-Kapitän Andreas Wolf hat sich im Spiel gegen Koblenz (2:0) am Freitag einen Meniskusschaden im rechten Knie geholt. Die Saison ist für den Abwehrchef beendet. Der „Leit-Wolf mit Aufstiegs-Gen“ (AZ vom 26.März) wurde zum „Leid-Wolf“. Der auf dem Platz kompromisslose Verteidiger konnte die Tränen nicht unterdrücken.
Bader: "Wolfis Ausfall wird uns wehttun"
Trainer Michael Oenning bewertete den erneuten Knie-Schaden des Spielführers als „menschliche Tragödie. Egal, ob Andreas drei Wochen oder drei Monate ausfällt.“
Bei einem an für sich harmlosen Zweikampf mit Njazi Kuqi an der Torauslinie rutschte Wolf nach knapp 60 Minuten auf einer Werbeplane aus und verdrehte sich das Knie unglücklich. Wolf blieb kurz liegen, humpelte nochmals für zwei Minuten zurück auf den Platz, musste aber dann ausgewechselt werden. Jaouhar Mnari rückte auf die Position vor der Abwehr, Stefan Reinartz, bis dahin dort tätig, übernahm Wolfs Platz in der Innenverteidigung. So könnte es auch im Spiel am Gründonnerstag (18 Uhr) in Oberhausen aussehen.
Die Fans verabschiedeten Wolf mit aufmunterndem Applaus. Es half nichts. Die zweite schwere Verletzung am rechten Knie binnen sieben Monaten sorgte allgemein für traurige Mienen. Am 17.August hatte sich Wolf beim 2:1-Sieg gegen Augsburg das vordere Kreuzband gerissen, am 22.Februar beim 1:0-Sieg gegen Wehen ein gelungenes Comeback gefeiert. Wolfs stolze Bilanz: Mit ihm wurden vier Siege und zwei Remis eingefahren. Andy hielt den Laden dicht, die FCN-Abwehr ließ mit dem Kapitän nur zwei Gegentreffer zu. Manager Martin Bader: „Wolfis Ausfall wird uns wehtun.“ „Es ist nicht so dramatisch wie befürchtet, aber schon schlimm“, so Oenning konsterniert, „wir sind alle sehr deprimiert. So eine Nummer wirft uns schon weit zurück.“
Schäfer: Sieg gegen Oberhausen, sonst war alles umsonst
Hoffentlich sportlich in Oberhausen nicht allzu weit. Der Nun-wieder-Kapitän Raphael Schäfer: „Wolfis Verletzung ist ein schwerer Schlag für uns, aber ich bin mir absolut sicher, dass er da auch wieder rauskommt.“ Also weitermachen. Drei Punkte am Niederrhein, um die Nürnberger Aufstiegsambitionen zu untermauern. Schäfer: „Wir dürfen uns weiterhin weder Unentschieden noch Niederlagen leisten, sonst war vieles, was wir zuletzt geschafft haben, umsonst.“
Und Wolf? Nach der Kernspintomographie Freitagnacht in der Uniklinik Erlangen wird er heute in Augsburg von Ulrich Boenisch und FCN-Arzt Matthias Brem operiert. Einziger, schwacher Trost, das Kreuzband hat gehalten. Matthias Hertlein
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