Eine Klammer rettete ihr Leben
NÜRNBERG Dank einer winzigen Klammer hat Gertraud M. (67) wieder neue Lebensenergie. Nur wenige Zentimeter groß, aber 20000 Euro teuer ist die Medizin-Wunderwaffe. In einer aufwändigen Operation pflanzte Matthias Pauschinger, Kardiologie-Chefarzt am Nürnberger Südklinikum, der schwerkranken Seniorin den Mini-Clip ins Herz. Wieder eine Medizin-Innovation am Klinikum Nürnberg!
„Diese OP–Methode ist eine wichtige Alternative für Patienten mit Mitralklappen-Insuffienz”, sagt Pauschinger. Bei Menschen mit dieser Erkrankung wie Gertraud M., schließt die Einlassklappe zwischen der linken Haupt- und Vorkammer des Herzens nicht mehr richtig. Das kann dazu führen, dass Blut in die Lunge fließt. Atemnot, Herz- und Leistungsschwäche sind die Folge. Erschreckend: Diese Erkrankung ist keine Seltenheit. „Die Mitralklappen-Insuffizienz ist der am zweithäufigsten operierte Herzfehler”, ergänzt der Kardiologe.
Bisher ließ sich dieser Herzklappenfehler nur durch eine große Operation mit Brustöffnung und Anschluss an eine Herz-Lungen-Maschine beheben. Gerade für ältere Menschen barg diese Groß-OP jedoch zu viele Risiken. Die Patienten mussten daher auf eine unzureichende Medikamenten-Therapie ausweichen.
Nicht so bei Gertraud M.: Die neue minimalinvasive OP-Methode mit dem so genannten Mitra-Clip ersparte ihr so manche Tortur, wie etwa das Öffnen des Brustkorbs.
Stattdessen führten die Kardiologen bei der 67-Jährigen die Klammer mit einem Katheter über die Leistenvene ein. 3D-Ultraschall half den Ärzten, den Clip an der passenden Stelle zu positionieren.
Medizin-Innovationen aus Nürnberg sind für Chefarzt Pauschinger keine Überraschung: „Das Klinikum bietet Spitzenmedizin, die keine Vergleiche zu scheuen braucht.”
Erst kürzlich hat am Klinikum Süd ein Herz-Gefäß-Zentrum mit drei neuen OP-Sälen eröffnet. 20 Millionen Euro wurden dort investiert. Davon sollen vor allem Patienten wie Gertraud M. profitieren. scs
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