Eine Hand wusch die andere
Jahrelange Mauschelei beim Autobahn-Bau: Dafür wurden zwei Geschäftsmänner am Donnerstag verurteilt
NÜRNBERG Korruption im großen Stil: Es ging um den Bau von Lärmschutzwällen an Autobahnen in der Region Nürnberg. Mehrere Mitarbeiter hiesiger Unternehmen waren in die Schmiergeldaffäre verwickelt. Wegen Bestechung mussten sich zwei „Geschäftsfreunde“ am Landgericht Nürnberg verantworten.
Sieben Jahre lang praktizierten Denny S. und Emil B. (52) unentdeckt ihre Mauscheleien. Denny S. (45) war als Abteilungsleiter für Lärmschutz in seinem Stahlunternehmen zuständig für die Vergabe von externen Aufträgen. Diesen Posten missbrauchte er allerdings, um hinter dem Rücken der Geschäftsleitung zahlungswilligen Partnerbetrieben Aufträge zuzuschustern. In die Betriebskasse von Emil B., dem Chef einer Nürnberger Beschichtungsfirma, flossen so rund eine Million Euro!
Anonyme Anzeige aus dem privaten Umfeld
Denny S. erhielt von Emil B. für die lukrativen Jobs unter der Hand satte zehn Prozent Provision – also rund 100.000 Euro.
Eine anonyme Anzeige aus dem privaten Umfeld brachte Ermittler auf die Spur von Denny S. (45), der sich nicht nur von Emil B. bezahlen ließ. Vor wenigen Monaten ist er deshalb bereits zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Da Denny S. und Emil B. am Donnerstag vor Gericht ein volles Geständnis ablegten, fiel das Urteil milde aus. Denny S. bekam eine Gesamtstrafe von vier Jahren, der Mitangeklagte ein Jahr und drei Monate auf Bewährung. mp
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