Eine Brauerei in Flammen
Erst brannte ein Auto, eine Mülltonne, später eine Scheune - und dann dieBrauerei Leikeim in Altenkunstadt. Die ist jetzt von der Stromversorgung abgeschnitten – das Feuer richtete einen Millionenschaden an. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
ALTENKUNSTADT Erst brannte in Altenkunstadt (Kreis Lichtenfels) ein Auto, zehn Minuten später eine Mülltonne, dann eine Scheune – doch mit den weitreichenderen Folgen hatte der oder die Zündler wohl nicht gerechnet. Denn die Flammen griffen auf die benachbarte Brauerei Leikeim über. Sie vernichteten die Stromversorgung und verursachten so einen Schaden, der in die Million geht.
Die Kühlung der Lagerräume, die Technik der Sudkessel, die EDV der Verwaltung – nichts ging mehr bei Leikeim, der Brauerei mit dem bekannten Premium-Pils. Letztes Jahr wurden von hier 300000 Hektoliter Bier verkauft, das entspricht 60 Millionen der bekannten Bügelverschluss-Flaschen. Gestern aber konnten die 100 Mitarbeiter nicht brauen, einlagern, abfüllen, mälzen oder Aufträge entgegennehmen. Stattdessen packten die meisten bei den Aufräumarbeiten mit an. „Jeder hilft“, erklärt Andrei Stirbati, zuständig für PR- und Öffentlichkeitsarbeit.
Kein Versorgungsengpass für das beliebte Bier
Um 0.19 Uhr hatte eine Nachbarin den Feuerschein entdeckt. Sie alarmierte sofort die Feuerwehr und Christine Leikeim, die mit ihrer Familie direkt bei der Brauerei wohnt. „Dank dem schnellen Einsatz der Feuerwehr konnte der Schaden in überschaubarem Rahmen gehalten werden“, atmet Stirbati auf. Einen Versorgungsengpass für das beliebte Bier gebe es auf jeden Fall nicht, alle Verträge könnten eingehalten werden.
Am späten Nachmittag war die Übergangsleitung fertig, die Stromversorgung für den Brauvorgang, die Verwaltung und das Sudhaus mit Filtration wieder hergestellt. So konnte auch die Arbeit im nicht betroffenen Nachbargebäude, in dem Abfüllung und Logistik untergebracht sind, wieder aufgenommen werden.
In der Nähe der Brauerei waren in der gleichen Nacht auch mehrere Plakatwände beschädigt worden. „Eventuell ist hier ein Zusammenhang mit den Brandstiftungen gegeben“, so ein Polizeisprecher. Die Beamten bitten um Mithilfe, Hinweise werden unter 09561/645-310 entgegengenommen. au