Einbrüche in der Dämmerung – die Täter werden immer dreister
NÜRNBERG - Es ist Hochkonjunktur für Langfinger, wenn die Tage kürzer werden – die Polizei gibt zusammen mit der AZ Tipps
Es war bereits dunkel, als die Hausbesitzer aus Schwaig am Abend wieder heimkamen. Als sie die Tür öffneten, standen sie im Chaos: Ein Unbekannter hatte die Terrassentür aufgehebelt und das ganze Anwesen in der Haimendorfer Straße nach Schmuck und Bargeld durchwühlt. Wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, haben Einbrecher wieder Hoch-Konjunktur. „Wie jedes Jahr versuchen sie die dunkle Jahreszeit für ihre Zwecke zu Nutzen“, warnt die Polizei. Wenn die Dämmerung einbricht und Sie noch in der Arbeit sind, schlagen die Täter zu – jedes Jahr machen sie auf diese Weise Beute im Wert von mehreren hunderttausend Euro.
Die Langfinger haben es vor allem auf Einfamilienhäuser im ländlichen Bereich – oder am Rand von großen Gemeinden sowie Städten abgesehen. „Die Täter nutzen dabei die Gelegenheit, wenn die Bewohner ihr Anwesen verlassen haben und steigen entweder schon am Morgen oder bei beginnen der Dämmerung am Nachmittag ein. Manche verwüsten die ganze Wohnung und durchsuchen Schränke und Schubladen“, weiß Polizeisprecher Heiko Sauer. Oft ist der psychische Schaden größer als der materielle: Es bleibt das unangenehme Gefühl zurück, dass Fremde in den eigenen vier Wänden waren. „Der persönliche Rückzugsraum scheint verloren, man fühlt sich nicht mehr geborgen und es wird schwierig, wieder ein Sicherheitsgefühl zu Hause herzustellen“, so Sauer.
Um nicht Opfer von ungebetenen Gästen zu werden, raten Verbrechensbekämpfer: - Lassen Sie Ihre Wohnung beim Verlassen nicht gänzlich unbeleuchtet. Durch den Einsatz einer Zeitschaltuhr lässt sich zum Beispiel die Beleuchtung der Wohnräume individuell regeln. - Achten Sie in Ihrer Nachbarschaft auf verdächtige Situationen: Fahren Fahrzeuge öfter sehr langsam vorbei? Interessieren sich Unbekannte auffällig für die Umgebung? - Stellen Sie sich einem vermeintlichen Tatverdächtigen nicht selbst in den Weg, alarmieren Sie immer zuerst die Polizei, so sind Sie sich einer schnellen Unterstützung sicher.
Schließen Sie bei jedem Verlassen alle Fenster und Türen (vermeiden Sie Kippstellungen und ziehen Sie Keller- und Haustüren nicht nur ins Schloss, sondern verriegeln Sie diese). - Regelmäßig den Briefkasten leeren. Er ist für viele Einbrecher ein Indiz für eine „leerstehende" Wohnung. - Vermeiden Sie es auf Ihrem Anrufbeantworter Abwesenheitszeiten zu benennen. Ansagen sollten darauf hinweisen, dass Sie nur kurzzeitig nicht erreichbar sind. Hinweise auf eine urlaubsbedingte Abwesenheit verstehen Einbrecher regelrecht als Einladung. - Viele Fenster und Türen sind leicht zu öffnen, da sie oft nicht über entsprechende Sicherheitsverriegelungen und stabile Materialen verfügen. Beim Einbau etwas mehr Geld zu investieren, zahlt sich aus. - Infos bei den Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen (in Nürnberg: Pfannenschmiedsgasse 24, 0911/2112-5519 au