Ein Porsche, der auch kochen kann

MÜNCHEN - In München steht bei Böhmler im Tal jetzt die teuerste Küche der Welt – sie wurde von Porsche speziell für Männer entwickelt - mit Materialien aus dem Autobau. Und einem Super-Herd.
Von O auf 100 Grad in 2,5 Minuten. „Schneller können Sie kein Wasser kochen“, sagt Elmar Duffner und grinst. Das liege am extra eingebauten Booster-Induktionsherd. Der Geschäftsführer der Küchen-Firma Poggenpohl hat gemeinsam mit Porsche eine Küche gebaut. Für Männer, reiche Männer. Die Porsche-Küche (Modell: P-7340) steht seit Freitag im Böhmler im Tal und ist der perfekte Ort, um etwas aufzureißen. Ein Päckchen Nudeln zum Beispiel.
Die Küche kostet 100000 Euro - mindestens
Die Küche hat Vollausstattung: DVD, Internet, Ipod-Anschluss, spritzwassergeschützer TV-Bildschirm, Subwoofer, Aluminiumrahmen, edle Hölzer – und kostet entsprechend viel. 100000 Euro ist nur der Grundpreis. Wenn Ihr Kollege schon so eine hat, dann motzen Sie Ihre einfach auf: Noch eine Kochinsel mit Herd – 10000 Euro. Größere Öfen, höhere Schränke – 10000 Euro. Ein US-Kühlschrank mit Weinfach – 25000 Euro. Und so weiter bis 200000, je nach Wunsch. Da wird er schön blöd schauen, der Kollege, bei der nächsten Kaviar-Party.
„Unsere Klientel will sich abheben“, sagt Elmar Duffner. „Und eine Küche ist ja ein Einrichtungsgegenstand, mit dem man heute seinen Lebensstil ausdrückt.“ 90 Prozent der Käufer sind bislang Männer. Erfolgreiche Frauen versuchen ja angestrengt, sich über andere Dinge zu definieren.
Schränke gehen von alleine zu - einfach mit dem Finger schnippen
Von dieser Küche werden sie aber schwer beeindruckt sein – ob vom Dampfgarer, dem Kaffeeautomaten, den Wandschränken, die sich per Fingerschnippen wieder schließen, den Armaturen aus dem sauteuren Edelmetall Ruthenium oder vom ergonomisch geformten Schalt–, äh, Wassermischhebel.
Mit so einem Gerät muss der Mann von Geld nur noch die Frau seiner Träume in die Wohnung locken. Wie? Tja – wie wär’s mit einem Porsche?
Thomas Gautier