Ein „junger Gott“ ist Bambergs Ass
BAMBERG Der erste Titel der laufenden Saison ist für die Brose Baskets greifbar nahe. Doch es hängt am Wochenende in erster Linie an Bambergs „Diva” Predrag Suput, damit es vor den eigenen Fans gegen die drei Final-Konkurrenten aus Frankfurt, Braunschweig und Quakenbrück mit der Wiederholung des Pokaltriumphes klappt.
Auf Suput, dem bisweilen launischen Superstar, ruhen die Bamberger Hoffnungen. Denn geht es um die Cup-Trophäe, ist der 33-jährige Serbe „Mister BBL-Pokal”. Vor einem Jahr, beim hauchdünnen 76:75-Erfolg gegen die Skyliners in Frankfurt, avancierte Suput zum umjubelten Matchwinner. Die One-Man-Show des Balkan-Korbjägers fand vor allem in der ersten Halbzeit statt, als er von insgesamt 26 Brose-Punkten allein 20 selbst erzielte. „Suput hat gespielt wie ein junger Gott”, hatte Jan Pommer, der BBL-Geschäftsführer, nach dem Abpfiff geschwärmt. Die Nerven behielt der geniale Edel-Techniker damals auch fünf Sekunden vor Schluss: Beim Stand von 74:72 verwandelte er eiskalt die beiden entscheidenden Freiwürfe. „Heute war einfach mein Tag", grinste der Scharfschütze nach der Siegerehrung, „heute hatte ich richtig Feuer.”
Das Abwehr-Monster trifft sogar im Rückwärtsfallen
Die Frankenhölle zum Kochen gebracht hatte Suput auch beim legendären 82:75- Erfolg über Real Madrid. In jener denkwürdigen Partie spielte er die beiden spanischen Welt- und Europameister Felipe Reyes und Jorge Garbajosa schwindlig, düpierte sie nach allen Regeln der Basketball-Kunst. Mit überragendem Ballgefühl, Schlitzohrigkeit und Raffinesse zog Suput alle Register seines unglaublichen Könnens. Einmal tanzte er die beiden 2,06 Meter großen Abwehr-Monster elegant aus, warf ihnen frech über die ausgestreckten Arme, oder Suput traf im Rückwärtsfallen.
Eine Gala-Vorstellung lieferte Suput auch letzten Samstag beim 97:93-Sieg gegen Erzrivale Alba Berlin ab. Mit 34 Punkten und einer sagenhaften Wurfquote von hundert Prozent aus dem Feld war er der Held. Wiederholung erwünscht, dann wird Bamberg der dritte Pokalsieg nicht zu nehmen sein.