Ein ganzer Familien-Clan auf Einbruchstour

Die Vierer-Bande nahm alles mit, was nicht niet- und nagelfest war. Jetzt steht sie vor dem Nürnberger Landgericht
von  Abendzeitung
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Die Vierer-Bande nahm alles mit, was nicht niet- und nagelfest war. Jetzt steht sie vor dem Nürnberger Landgericht

NÜRNBERG Ein ganzer FamilienClan muss sich seit Dienstag vor dem Nürnberger Landgericht verantworten. Die vier Männer im Alter zwischen 34 und 26 Jahren zogen laut Anklage der Staatsanwaltschaft eine Einbruchsspur quer durch Süddeutschland. Erst nach einem Coup in Herzogenaurach war Endstation.

Den Ermittlungen zufolge gingen die Täter generalstabsmäßig vor. Erst forschten sie Objekte aus, die ihnen geeignet schienen. Dann schlugen sie in der Nacht zu. Meistens waren es Gewerbebetriebe, die sie ausspähten.

Sachschaden doppelt so hoch wie der Wert des Diebesgutes

Dort nahmen sie Bargeld mit – und praktisch alles, was sich irgendwie versilbern lässt: Computer, Werkzeuge, Handys, Digitalkameras. Aber sie steckten auch geringwertige Dinge ein: Kaffee und Getränke, in einem Fall sogar eine Tüte Milchpulver und ein Feuerzeug. Einmal allerdings fiel ihnen auch ein fast neuwertiger VW Golf im Wert von rund 28.000 Euro in die Hände.

Die Vorgehensweise der vier Männer war alles andere als zimperlich: Sie schlugen Fenster ein, hebelten Türen mit brachialer Gewalt auf, flexten ein paarmal in aller Seelenruhe den Tresor auf. Um ungestört „arbeiten“ zu können, legten sie zum Beispiel mit einem Stück Maschendraht eine Zufahrtsschranke lahm. Der Sachschaden (über 100.000 Euro), den sie bei ihren Beutezügen anrichteten, war aber doppelt so hoch wie der gesamte Wert des Diebesgutes. Der Prozess geht weiter. hr

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