Ein Feld mit Stelen am Ort der Eissporthalle
BAD REICHENHALL - Am Dienstag will das Landgericht Traunstein sein Urteil im Prozess um den Einsturz der Eissporthalle von Bad Reichenhall verkünden. Seit fast zehn Monaten müssen sich drei Ingenieure und Architekten wegen fahrlässiger Tötung verantworten.Die Halle war am 2. Januar 2006 eingebrochen. In den Trümmern starben zwölf Kinder und Jugendliche sowie drei Mütter.
Die Staatsanwaltschaft hält die drei Angeklagten nach fast 30 Verhandlungstagen der fahrlässigen Tötung für überführt. Sie forderte Bewährungsstrafen von eineinhalb Jahren für den Konstrukteur (68), von einem Jahr für den Gutachter (55) sowie eine Geldstrafe in Höhe von 54 000 Euro für den Architekten (64) der Bauaufsicht. „Der Einsturz der Halle war keine höhere Gewalt, sondern eine Aneinanderreihung von Versäumnissen und Sicherheitsverletzungen“, sagte der Oberstaatsanwalt, Günther Hammerdinger.
Auch in einer anderen Angelegenheit, der Diskussion um eine Gedenkstätte für die Opfer des Eishallenunglücks, ist zumindest die Frage des Standortes endlich geklärt: Der Stadtrat hat einstimmig die Aufteilung des Grundstücks, auf dem die Eishalle eingestürzt war, beschlossen. Neben der Internationalen Fachhochschule Bad Honnef soll dort eine zwölf mal zwölf Meter große Fläche vorgesehen werden, auf der die Angehörigen die Gedenkstätte nach ihren Vorstellungen gestalten können. „Im kommenden Jahr soll Baubeginn sein“, so Reichenhalls Oberbürgermeister Herbert Lackner zur AZ.
Geplant ist ein Feld mit Stelen, das an die Opfer erinnern soll. Allerdings gebe es unter den Hinterbliebenen noch recht unterschiedliche Vorstellungen über die konkrete Gestaltung der Gedenkstätte.
D. Aschoff
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