Ein Drittel der Bayern wird befragt

Name, Religionszugehörigkeit, Schulabschluss? Ab dem 10. Mai müssen sich Bürger in Bayern diesen Fragen stellen, wenn es an ihrer Haustür klingelt.
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Grüß Gott, ich bin's, der Volkszähler! 1400 Interviewer sind ab Mai in München unterwegs.
dpa Grüß Gott, ich bin's, der Volkszähler! 1400 Interviewer sind ab Mai in München unterwegs.

Name, Religionszugehörigkeit, Schulabschluss? Ab dem 10. Mai müssen sich Bürger in Bayern diesen Fragen stellen, wenn es an ihrer Haustür klingelt.

München - Über mehrere Wochen findet die bundesweite Volkszählung statt. „Das ist die Mutter aller Statistiken“, sagt die stellvertretende Pressesprecherin des Statistischen Landesamts in München, Anke Schwarz.

„Schon im alten Ägypten ist sie durchgeführt worden.“ Bayern stehe nun vor einer „Mammutaufgabe“, und noch immer werden Helfer gesucht. 16.000 freiwillige Interviewer und 300 Mitarbeiter werden dem Statistischen Landesamt zufolge in Bayern Daten einholen und auswerten. Allein in München sind 1.400 Interviewer unterwegs.

Für die Haushaltsbefragungen haben sich viele Rentner gemeldet, wie Schwarz berichtet. „Die haben die entsprechende Ruhe, wenn die Befragten mal genervt sein sollten.“ Aber auch Studierende in Universitäten habe das Amt gefragt, „ob sie sich etwas dazu verdienen wollen“.

Rund 300 fehlen noch

Hinzu kommen Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst, Wahlhelfer und ehemalige Quelle-Mitarbeiter. Das Statistische Landesamt habe für die Auswertung der Daten extra eine Abteilung in Fürth eingerichtet. Damit gebe man der Region „strukturpolitische Impulse“, sagt Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Wenige Interviewer fehlen laut Statistischem Landesamt noch.

Sieben Euro sind der Lohn für eine Befragung. Leben in einem Haushalt mehrere Personen, multipliziere sich der Satz entsprechend, bestätigt Schwarz. Das Statistische Landesamt schätzt die Gesamtkosten des Projekts auf 115 Millionen Euro.

Ein Drittel der bayerischen Bevölkerung wird befragt

Laut Statistischem Landesamt erhalten zufällig ausgewählte Einwohner Bayerns eine Woche vor der Befragung eine Ankündigung per Post. Ausweichen könne man nicht. „Es gibt eine gesetzliche Auskunftspflicht“, sagt Schwarz. Beim Zensus werden mehrere Interviews durchgeführt.

Neben einer Gebäude- und Wohnungszählung, die mit der postalischen Befragung von 3,1 Millionen Eigentümern und Verwaltern in Bayern den „Löwenanteil“ ausmacht, findet auch eine „Haushaltsstichprobe“ statt. Diese Volkszählung betrifft 9,5 Prozent der bayerischen Bevölkerung. Sie soll nach Angaben des Innenministeriums die Genauigkeit der Einwohnerzahlen verbessern.

Hinzu kommen Sonderbefragungen in Studentenwohnheimen, Seniorenwohnheimen oder Internaten. Rund ein Drittel der bayerischen Bevölkerung sei damit von dem Projekt betroffen, bestätigt Schwarz. Am 9. Mai ist Stichtag für die Volkszählung, die in Deutschland zuletzt im Jahre 1987 erfolgte.

Alle bis 24.00 Uhr durch Gemeinden und Kommunen gemeldeten Registerdaten, Daten der Bundesagentur für Arbeit und Statistiken zum Personalstand des öffentlichen Diensts werden der Befragung zugrunde gelegt. Ab dem 10. Mai schwärmen die Interviewer in ganz Deutschland aus. „Wir rechnen in Bayern mit acht Wochen Interviewtätigkeit“, sagt Schwarz.

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