Ein Dorf auf der Flucht: Es will nach Oberfranken!
Immenreuth fühlt sich vom Landkreis Tirschenreuth vernachlässigt. Der Bürgermeister erhofft sich 116.000 Euro Einsparungen.
IMMENREUTH Der Bürgermeister von Immenreuth, Peter Merkl (51), will seine Oberpfälzer Gemeinde nach Oberfranken übersiedeln! Damit erhofft sich der SPD-Politiker jährlich knapp 116000 Euro Einsparungen...
Am 11. Februar wird der zwölfköpfige Gemeinderat über den möglichen Wechsel des 1900 Einwohner großen Ortes vom Landkreis Tirschenreuth in den Kreis Bayreuth abstimmen. Merkl sagte, er rechne „nicht unbedingt mit der Mehrheit“. So hatten nach Bekanntwerden der Flucht-Pläne sechs CSU-Räte und ein Vertreter der Freien Wähler beklagt, dass es sich bei Merkls Vorschlag um einen Alleingang handle.
Auslöser für Merkls Vorstoß war ein vom Kreistag Tirschenreuth abgelehnter Zuschussantrag. So hatte die Gemeinde vergeblich auf eine Förderung der 1,5 Millionen Euro teuren Sanierung des Immenreuther Freibads gehofft. Merkl: „Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht.“
Sollte der Gemeinderat gegen den Landkreis-Wechsel stimmen, will Merkl auf ein Bürgerbegehren setzen. Er gehe derzeit nach der Stimmungslage bei inzwischen drei Bürgerversammlungen davon aus, dass „ungefähr 70Prozent“ der Immenreuther Bevölkerung einen Wechsel nach Oberfranken befürworteten. Zwar habe es auch Kritik an seiner Idee gegeben, dennoch halte er „den Gedanken für absolut mehrheitsfähig“, sagte der Bürgermeister.
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