Ein Bahnhof für nur 4200 Euro ersteigert
BERLIN/GRIESEN In der fernen Bundeshauptstadt wurde über das Schicksal von sieben bayerischen Bahnhöfen entschieden. Bei einer öffentlichen Auktion in Berlin kamen die Stationsgebäude unter den Hammer. Den höchsten Preis – 100 000 Euro – erzielte am Freitagabend der Bahnhof in Griesen, einem Ortsteil von Garmisch-Partenkirchen. Für das Gebäude aus dem Jahr 1912 mit einem rund 1500 Quadratmeter großen Grundstück lag das Mindestgebot bei 7000 Euro.
Die Lage sei immer das ausschlaggebende Kriterium für das Interesse an einem Objekt, sagte der Sprecher des Auktionshauses Karhausen, Torsten Schneider. Vom Bahnhof in Griesen könnten Besucher zu Fuß zur Zugspitzseilbahn gehen. „Deshalb haben wir schon damit gerechnet, dass das Interesse sehr groß sein wird.”
Platz Zwei ging an den Bahnhof von Walleshausen (bei Geltendorf). Er kostete den Käufer 62 000 Euro. Ein echtes Schnäppchen war der Bahnhof von Kronach-Neuses in Oberfranken. Dort konnte man schon mit 4200 Euro zum Bahnhofseigentümer werden. Unter den Hammer kamen auch die oberfränkischen Stationen in Hochstadt-Marktzeuln (16 000 Euro), Eggolsheim (36 000 Euro), Ludwigsstadt (12 200 Euro) und Stockheim (10 500 Euro).
Die Käufer seien größtenteils Privatleute, welche die Bahnhöfe gewerblich oder auch als Wohnhäuser nutzen wollten, sagte Schneider. „Manchmal wollen die neuen Eigentümer ihr Objekt auch weiterverkaufen. Andere Bieter sind Liebhaber, die für sich selbst die Wohnung im Bahnhofsgebäude ausbauen wollen.” Die Wohnungen seien früher von Mitarbeitern der Deutschen Bahn genutzt worden.
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