Ein 19-Jähriger mit der Nummer 10
Kevin Kampl, Fürther Neuzugang aus Leverkusen, will Verantwortung übernehmen und „das Vertrauen mit guten Leistungen“ rechtfertigen
FÜRTH Er bekommt die Rückennummer zehn und das gerade mal mit seinen 19 Lenzen. Eine ziemliche Ehre für einen, der bei Bayer Leverkusen sieben Mal im Profi-Kader stand, aber nicht spielte. Der in der Reserve, in der Regionalliga West, 22 Mal zum Einsatz kam. Kevin Kampl, gebürtig in Solingen, am 15.August von Bayer losgeeist und beim Kleeblatt bis 2013 plus Option unter Vertrag genommen, ist gerührt.
„Das ist schon eine besondere Ehre für mich. Aber ich übernehme gerne Verantwortung und will das Vertrauen mit guten Leistungen zurückgeben. Im meinem Alter bekommt man nicht alle Tage so eine Rückennummer.“
"Klein anfangen, um etwas Großes zu erreichen"
Nach zwölf Jahren in Leverkusen war es Zeit zu wechseln - Zweite Liga statt Regionalliga. Ausgerechnet Ex-Club-Profi Stefan Kießling ermunterte Kampl zum Wechsel nach Fürth. „Man muss klein anfangen, um etwas Großes zu erreichen“, so Kampl. „Auf der einen Seite bin ich traurig, dass es bei Bayer nicht geklappt hat. Aber hier in Fürth habe ich die Chance zu spielen und mich weiter zu entwickeln.“
Beim 4:1 gegen den Karlsruher SC saß Kampl mit Berater Michael Ruhnau, der auch Rückkehrer Thomas Kleine zur SpVgg vermittelt hatte, auf der Tribüne und war überrascht: „Fürth hat wirklich gut gespielt. Die Mischung zwischen jungen und erfahrenen Spielern stimmt. Und es ist ein gut geführter Verein, bei dem es familiär zugeht.“
Im Spiel mit Sloweniens U21 gegen die Niederlande im Frühjahr 2010 hatte sich Kampl den Fußwurzelknochen gebrochen. „Das hat mich zurückgeworfen.“ Jetzt gilt es in Fürth, sportlich Fuß zu fassen. Am Dienstag steigt er ins Training ein. Vor allem Kapitän Kleine ist wichtig für ihn. „Ich gehe erstmals von zuhause weg. Da ist es gut, jemanden zu haben, der einen unterstützt, beispielsweise bei der Wohnungssuche.“
"Mag jüngere Trainer, die gierig nach Erfolgen sind"
Auf dem Platz, da ist sich Kampl sicher, wird er von Trainer Mike Büskens entsprechend gefördert. Denn: „Ich mag jüngere Trainer, die einfach noch gierig nach Erfolgen sind. Herr Büskens ist so einer, das deckt sich mit meinen Vorstellungen. Sein Sprint über den Platz gegen Karlsruhe war toll und zeigt, dass er total mit der Mannschaft lebt.“ Matthias Hertlein
Test: SV Wehen-Wiesbaden -SpVgg Greuther Fürth 1:2 (Kleeblatt-Torschützen Mauersberger und Prib)