Eigler zum Club - aus Liebe zu Carolin

Das Heimweh von Christians Ehefrau war ausschlaggebend für den Wechsel zum 1. FC Nürnberg. Der Neuzugang sieht beim Club bessere Perspektiven. „Ich bin sehr zufrieden, dass es endlich geklappt hat.“
Mit einem Lächeln und mit Chauffeur und Berater Fritz Popp im Schlepptau marschierte Christian Eigler gestern kurz nach 15.30 Uhr durch die Tür des Steigenberger Hotels in Kaprun. Dort warteten schon Club-Manager Martin Bader und Zeugwart Günter Vogt auf den Stürmer.
„Ich bin sehr zufrieden, dass es endlich geklappt hatte“, gestand Eigler, gebürtiger Schwabacher, „die Verhandlungen hatten sich doch sechs Wochen hingezogen. Der Wechsel ist für mich wie ein Lotto-Fünfer mit Zusatzzahl.“
"Ich mithelfen, dass wir sofort aufsteigen"
Ein Sechser wär's gewesen, wenn der Club nicht abgestiegen wäre. Eigler: „Für zwei Schritte nach vorne muss man auch mal einen zurück machen. Ich will mithelfen, dass wir sofort aufsteigen. Zudem habe ich hier auf Dauer bessere Perspektiven als in Bielefeld.“ Eigler bekommt die Rückennummer acht und ein Einzelzimmer.
Eineinhalb Stunden zuvor hatte sich der Franke am Walchsee bei Kufstein von seinen Arminen und den Bielefelder Medienvertreter verabschiedet. „Allerdings ohne Tränen, soviel Emotionen waren dann doch nicht im Spiel.“ Bei Eiglers Frau Carolin schon. Das Heimweh der Gattin war ein ganz wichtiger Grund für die Rückkehr zum Club, wo Eigler schon von 1993 bis 2000 spielte. „Mein Frau wollte zurück in die Heimat, zumal Ende 2007 unsere Tochter Paula auf die Welt gekommen ist.“
Der Entschluss, trotz eines Vertrages in Bielefeld bis 2009 zu wechseln, wurde im Sommer konkret. „Ich bekam ein Angebot vom Club, das war die Chance, denn so viele große Vereine gibt es Süddeutschland nicht. Stuttgart, München und eben Nürnberg.“ 2006 war Eigler für 1,1 Millionen Euro Ablöse von Greuther Fürth nach Bielefeld zum damaligen Coach Thomas von Heesen gewechselt, der ihn herzlich empfing und sich erinnerte. „Da wird er mit 18 Treffern Torschützenkönig in der Zweiten Liga und keiner merkt etwas. Da habe ich ihn genommen.“
Trainer spielte beim Wechsel eine Rolle
Und jetzt nahm er ihn wieder, seinen Wunschstürmer, der insgesamt rund 1,5 Millionen Euro Ablöse kosten wird, wenn der Club sofort wieder aufsteigt und Eigler auf eine bestimmte Anzahl von Spielen kommt. „Sicherlich spielte der Trainer beim Wechsel auch eine große Rolle. Ich habe eine gute Ausgangsposition, da wir uns ja schon kennen. Ich denke, dass ich beim Club eine gute Rolle spielen kann und habe auch kein Problem mit Robert Vittek oder Angelos Charisteas. Je mehr Stürmer da sind, umso schneller erreichen wir unser Ziel, den Aufstieg. Allerdings habe ich keine Bedenken, dass ich nicht spiele.“
Zumal Paul Koutsoliakos, der Berater von Charisteas und zuvor Hoffenheims Coach Ralf Rangnick wegen Vittek bei den FCN-Tests aufkreuzten. Von Heesen: „Eigler ist zu 100 Prozent in der kommenden Saison bei uns. Bei den beiden anderen bleibt ein Restrisiko, bis die Transfer-Periode am 31. August schließt.“ Dazu Club-Manager Martin Bader: „Im Moment sind unsere Aktivitäten beendet.“ M.Hertlein