Ehrenmord in Franken: Iraker erschoss seinen Bruder!
Brutale Hinrichtung am Parkplatz: Auch die Schwägerin musste sterben, sie hatte offenbar ein Verhältnis mit Opfer Idris S. (35)
SCHWEINFURT Mussten zwei Menschen sterben, nur weil ein fanatischer Iraker (29) die Ehre seiner Familie beschmutzt sah? Auch wenn der mutmaßliche Mörder schweigt und die Ermittlungen der Polizei noch nicht abgeschlossen sind: Alles deutet genau auf dieses Motiv hin...
Am 11. August wurden in einem geparkten Wagen die blutüberströmten Leichen des Irakers Idris S. (35) und seiner Schwägerin (30) entdeckt. Beide waren aus nächster Nähe mit einer Vielzahl von Schüssen in den Kopf regelrecht hingerichtet worden.
Puzzlearbeit für die "Soko Icedome"
Für die Soko „Icedome“ begann eine wahre Puzzlearbeit. Sie konzentrierte sich rasch auf den Bekanntenkreis und die Familien der Opfer. Da keine Abwehrverletzungen bei den Mordopfern festgestellt wurden, lag die Vermutung nahe, dass sich Täter und Opfer gekannt haben könnten. In der Folge wurden mehr als 100 Personen verhört – darunter auch der jüngere Bruder des Erschossenen. „Er hat sich in Widersprüche verwickelt und Angaben gemacht, die mit den vorgefundenen Spuren und Erkenntnissen der Kripo nicht in Einklang zu bringen waren “, erklärte Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt. Im Klartext: Der Verdächtige log.
Im Bekanntenkreis der Opfer wird hinter vorgehaltener Hand darüber getuschelt, dass Idris und seine Schwägerin ein Verhältnis miteinander hatten. Hat also ein Bruder dem anderen die Frau ausgespannt? Nach den Moralvorstellungen streng gläubiger Moslems wäre dies ein nahezu unverzeihlicher Fehler – und das Motiv für den Doppelmord? Polizeisprecher Karl-Heinz Schmitt hält sich bedeckt: „Dazu können wir im Moment keine Angaben machen.“ Keine Angaben wurden auch darüber gemacht, was in der Wohnung des Tatverdächtigen sichergestellt wurde. War die bisher fehlende Mordwaffe dabei? hr