Ehemaliger Würzburger Bischof Paul-Werner Scheele tot

Fast 25 Jahre war er Bischof von Würzburg. Auch im Ruhestand setzte sich der gebürtige Sauerländer für die Ökumene ein. Paul-Werner Scheele ist im Alter von 91 Jahren gestorben.
von  dpa
Der Würzburger Altbischof Paul-Werner Scheele in Würzburg (Bayern). Foto: Markus Hauck/Bistum Würzburg/Archiv
Der Würzburger Altbischof Paul-Werner Scheele in Würzburg (Bayern). Foto: Markus Hauck/Bistum Würzburg/Archiv © dpa

Würzburg (dpa/lby) - Die katholische Kirche trauert um einen langjährigen Verfechter der Ökumene: Der ehemalige Würzburger Bischof Paul-Werner Scheele ist am Freitag im Alter von 91 Jahren gestorben. Das teilte das Bistum am Samstag mit. Der 2003 emeritierte Bischof war fast 25 Jahre oberster Kirchenmann in Würzburg.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, schrieb an den Würzburger Bischof Franz Jung: "Mit dem Bistum Würzburg trauere ich um einen treuen Diener, der im tiefen Glauben an den gnädigen Gott verstorben ist. Mit Paul-Werner Scheele geht ein großer Theologe, dem die Ökumene zutiefst am Herzen lag, ein Bischof und Menschenfreund von uns. Ich verneige mich vor einer Persönlichkeit, die die katholische Kirche viele Jahre in unserem Land mit geprägt hat."

Der gebürtige Sauerländer hatte sich schon in seiner Promotion mit der Einheit der Kirche beschäftigt, war später Vorsitzender der Ökumenekommission in der Deutschen Bischofskonferenz und gehörte dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen an. In den 70-er Jahren war Scheele Direktor des Paderborner Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik.

Am Donnerstabend hatte das Bistum auf Facebook geschrieben, Scheele sei "auf seinem letzten Weg zum Vater". Vor rund einem Monat, am 6. April, war der Altbischof 91 Jahre alt geworden. In einer Mitteilung des Bistums zum Geburtstag hieß es: "Als Kind und Heranwachsender war ich oft kränklich. Ich bin dankbar, dass ich so alt geworden bin."

Paul-Werner Scheele wurde 1928 in Olpe im Sauerland (NRW) geboren. Nach dem Krieg studierte er in München und Paderborn Theologie und Philosophie, 1952 wurde er zum Priester geweiht. Zunächst arbeitete er als Religionslehrer und Seelsorger in Paderborn. Später promovierte er in Würzburg und hatte verschiedene Professuren inne - erst an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Fulda, dann an der Ruhr-Universität Bochum und später in Paderborn und Würzburg.

In den 70-er Jahren war Scheele Domprobst und Weihbischof in Paderborn. Im Alter von 51 Jahren wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Würzburg ernannt. Der damalige bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß (CSU) vereidigte ihn.

2003 ging Paul-Werner Scheele offiziell in Ruhestand, engagierte sich aber weiter für die christliche Einheit. "Ich bin froh, dass ich noch einiges zu tun habe - sowohl im Bistum als auch in der weltweiten Ökumene", sagte er, als er weit über 80 Jahre alt war.

Scheele wanderte gerne, spielte Klavier und mochte den Fußball. Sein Wahlspruch als Bischof war "Pax et Gaudium": Friede und Freude.

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