Ehefrau: Mein Mann hat mich vergewaltigt!

Im Scheidungskrieg zeigte eine Nürnbergerin (36) ihren Gatten (47) an. Er bestritt die Vorwürfe und bot etliche Leumundszeugen auf.
von  Abendzeitung
Der angeklagte Kaufmann bestreitet die Vergewaltigungs-Vorwürfe. Er sieht sich von seiner Ex-Frau finanziell ausgebeutet.
Der angeklagte Kaufmann bestreitet die Vergewaltigungs-Vorwürfe. Er sieht sich von seiner Ex-Frau finanziell ausgebeutet. © Berny Meyer

Im Scheidungskrieg zeigte eine Nürnbergerin (36) ihren Gatten (47) an. Er bestritt die Vorwürfe und bot etliche Leumundszeugen auf.

NÜRNBERG Dreimal soll er seine Frau Ayshe (36, alle Namen geändert) im Ehebett vergewaltigt haben, als sie bereits die Scheidung angekündigt hatte. Er verfolgte sie, als sie endlich ausgezogen war. Und schrie Morddrohungen durch die Sprechanlage ihrer neuen Wohnung. So hatte es die Frau später im Scheidungskrieg der Polizei geschildert.

Nach 14 Jahren Ehe kriselte es

Drei Tage sind für den Prozess gegen Ali Ö. (47) am Nürnberger Landgericht angesetzt – etliche Leumundszeugen hat der Angeklagte aufgeboten. Denn er will seine Unschuld beweisen. „Ich habe meine Ehefrau nicht vergewaltigt“, behauptete der Kaufmann gestern in der Verhandlung. „Ich habe sie auch nie bedroht.“ Drei Monate saß der Türke wegen der massiven Vorwürfe in U-Haft. Nach drei Monaten kam er unter Auflagen frei.

14 Jahre waren sie verheiratet gewesen, als die Ehe in die Krise geriet. „Meine Schwiegermutter war schuld“, behauptete Ali Ö. gestern. Die habe sich in alles eingemischt und seine Frau aufgehetzt.

Beider Eltern hatten die Verbindung arrangiert. Doch die Probleme waren programmiert: hier die in Deutschland aufgewachsene, integrierte junge Frau mit Beruf und Selbstbewusstsein. Dort der Türke vom Land, der wegen Sprachproblemen ständig auf die Hilfe seiner Ehefrau Ayshe angewiesen war – aber dennoch der unumstrittene Herr im Haus sein wollte.

„Ich war sexuell nicht mehr interessant für sie“

Als er nach Nürnberg kam, arbeitete sie als Bürokraft für einen Steuerberater. „Ich putzte abends noch, „weil wir ja kein Geld hatten“, erzählte die hübsche schlanke Frau in Jeans. Ihr Mann dagegen wollte immer sein eigener Chef sein. In der Sterngasse betrieben sie schließlich eine Spielhalle, später ein Bistro. Alles lief – wegen bestimmter Auflagen – auf ihren Namen.

„Zig Jahre habe ich immer funktioniert“, sagte sie mit Wut in der Stimme. „Er hat mich verprügelt und mir vorgeworfen, dass ich zu nichts nutze sei, nicht mal einen Salat richtig machen könnte.“

1995 wurde ihre Tochter geboren, ab 2004 verweigerte sie ihm den Sex. „Ich war sexuell nicht mehr interessant für sie“, sagte der Angeklagte gestern. Mit den Worten: „Los jetzt, mach’ schnell fertig“, habe sie ihn schon vorher vergrault. Der Prozess geht Montag mit Zeugen weiter.

cis

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