Ebola-Training startet in Würzburg

Was muss ein Pfleger oder Arzt tun, wenn plötzlich ein möglicher Ebola-Patient auf der Notaufnahme landet? Damit die Klinikmitarbeiter das wissen, bietet ein Würzburger Krankenhaus Ebola-Trainingskurse an.
von  dpa
Der Anästhesie-Intensivpfleger vom Missionsärztlichen Institut, Norbert Gresser (2.v.l.), schult Seminarteilnehmer im Umgang mit Ebola-Patienten. Würzburg hat bislang das bundesweit einzige Ebola-Ausbildungszentrum neben der Bundeswehr.
Der Anästhesie-Intensivpfleger vom Missionsärztlichen Institut, Norbert Gresser (2.v.l.), schult Seminarteilnehmer im Umgang mit Ebola-Patienten. Würzburg hat bislang das bundesweit einzige Ebola-Ausbildungszentrum neben der Bundeswehr. © dpa

Würzburg - Auch deutsches Klinikpersonal soll sich für mögliche Ebola-Verdachtsfälle rüsten. In Würzburg können sich Ärzte, Pfleger und Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes nun schulen lassen. "Wir starten am Donnerstag. Die Kurse sollen bis Weihnachten ein- bis zweimal in der Woche stattfinden", sagte der Chefarzt der Missionsärztlichen Klinik, August Stich, der Deutschen Presse-Agentur. Schon jetzt lägen Hunderte Anmeldungen aus ganz Deutschland vor.

In der eintägigen Schulung sollen die Teilnehmer lernen, wie sie reagieren müssen, falls ein Patient in der Notaufnahme oder der hausärztlichen Praxis die Kriterien eines Ebola-Verdachts erfüllt und isoliert werden muss. "Das Anlegen von Schutzkleidung ist nicht trivial. Es reicht nicht, die Schutzkleidung auf den Tisch zu legen und nebenbei ein Youtube-Video einzuschalten", sagte Stich.

In fünf- bis siebenköpfigen Kleingruppen lernen die Teilnehmer aber auch die wichtige Theorie. "Alle Alarme bisher waren Fehlalarme und die meisten davon hätte man durch zielgerichtete Befragung im Vorfeld schon verhindern können", betonte Stich.

Der Tropenmediziner geht davon aus, dass sich in den kommenden Wochen die Zahl der Verdachtsfälle erhöhen könnte, weil viele deutsche Helfer aus Westafrika zurückkehren. Er warnte aber auch vor einer unnötigen Hysterie: "Wir haben ja nicht Hunderte Verdachtsfälle zu erwarten. Sondern es sind einzelne wenige. Und da muss man das Gesundheitssystem als Ganzes darauf vorbereiten." Es müsse deshalb nicht jede kleine Zweigstelle gleich den Maximaleinsatz proben.

In Würzburg gibt es das bislang einzige Ebola-Trainingszentrum in Deutschland. Hier werden Helfer für Westafrika in zweitägigen Seminaren auf ihre Arbeit im Ebola-Gebiet vorbereitet.

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