Dusche für den Party-König

Stürmer Eigler nach seinem Viererpack beim 5:0 gegen St. Pauli von Fans und Kollegen gefeiert. Trainer Hecking spricht von neuen Zielen – Europa?
Markus Löser |
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Versprechen gehalten: Christian Eigler hatte in der AZ Tore angekündigt. Zur Belohnung gab’s eine Dusche auf dem Platz.
Wolfgang Zink Versprechen gehalten: Christian Eigler hatte in der AZ Tore angekündigt. Zur Belohnung gab’s eine Dusche auf dem Platz.

NÜRNBERG Jubel, Trubel, Heiterkeit – der Club baute am Samstag in beeindruckender Manier seine Erfolgsserie auf fünf Siege und zwei Remis aus, setzte beim furiosen 5:0-Kantersieg dem FC St. Pauli die Pappnase auf. Eine kalte Dusche für den Aufsteiger, die auch Party-König „Christian der Vierfache“ über sich ergehen lassen musste. Mit Schlusspfiff stürmten die ausgewechselten Robert Mak, Jens Hegeler und Almog Cohen aufs Feld, bespritzten Matchwinner Christian Eigler ausgelassen mit Wasser. „Die Jungen sind eben auch neben dem Platz sehr kreativ“, strahlte der Stürmer nach seinem historischen Viererpack. Phillip Wollscheid hatte den Torreigen eröffnet.

 

"Ich hoffe nicht, dass Christian sein Pulver komplett verschossen hat"


Ein vergleichbarer Husarenstreich war bislang nur Franz Brungs im Club-Trikot vergönnt. „Ich habe mich langsam gesteigert. Erst mit einem, dann zwei und drei Toren in einem Spiel“, freut sich das 74-jährige „Goldköpfchen“ mit Eigler. Unvergessen sind Brungs’ fünf Glocken am 2. Dezember 1967 in der letzten Meistersaison 67/68 beim 7:3 gegen die Bayern. „Da musste ich auch hart hinarbeiten“, schmunzelt Brungs, der gut zwei Jahre zuvor beim 7:2 über Tasmania Berlin vier Mal eingenetzt hatte. „Ich hätte kein Problem damit gehabt, wenn Christian, bei dem mich nur gestört hat, dass er von den Fans immer so hart kritisiert wurde, meinen Rekord geknackt hätte.“
Der wird wohl noch lange unangetastet bleiben, auch wenn die Krisen-Bayern im April in Nürnberg um ihre Lederhosen bangen müssen. „Ich hoffe nicht, dass Christian sein Pulver komplett verschossen hat“, meint Trainer Dieter Hecking dazu, „aber wenn er die Position häufiger spielt, fühlt er sich noch wohler.“

 

"Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn die Fans vom Europapokal singen"

 

Nach dem Ausfall von Julian Schieber (Meniskuseinriss) war Eigler vom Flügel ins Sturmzentrum beordert worden. Nach einer eher unglücklichen Premiere auf Schalke (1:1) hatte Eigler letzte Woche versprochen: „Ich arbeite für die Mannschaft, will aber auch meine Tore machen.“ Gesagt, getan, gefeiert. „Es kommt halt auch darauf an, wie man gefüttert wird. Gegen St. Pauli bin ich sehr gut gefüttert worden.“ Ohne an Gewicht zuzulegen. „Kompliment an unseren Fitness-Trainer Andi Beck“, gibt Eigler die Lorbeeren weiter. „Dank ihm stehen wir voll im Saft. Unter der Woche haben wir wieder auf ihn geschimpft, weil er uns so viel hat laufen lassen. Aber wenn man wie ich älter ist, muss man halt ein bisschen mehr machen. Dabei hatte ich beim Aufwärmen ein schlechtes Gefühl“, feixt der 27-Jährige nach seinem persönlichen „Feuerwerk“.
Das primäre Ziel Nichtabstieg hakt nun auch der gebürtige Schwabacher ab. „Wenn man sieht, was unten in der Tabelle los ist, bin ich froh, dass wir unsere Punkte rechtzeitig gesammelt haben. Unser Ziel ist jetzt, noch möglichst viele Spiele zu gewinnen. Über andere Ziele entscheidet unser Trainer.“


Und Hecking wagt sich aus der Deckung: „Es gibt doch nichts Schöneres, als wenn die Fans vom Europapokal singen. Unseren einstelligen Tabellenplatz zu verteidigen, ist ein natürliches Zwischenziel.“ Damit nicht genug: „Die Spieler dürfen träumen und nach oben schauen. Wir im Trainerstab haben jedenfalls die passende Antwort, wenn es so weitergehen sollte.“ Wobei er sich vorerst nicht mit der Europakarte auseinandersetzen will. „Die von Niedersachsen habe ich drauf, denn Wolfsburg ist unser nächster Gegner. Dort reicht auch ein 1:0.“
Die tollen Club-Tage sollen schließlich auch nach dem Aschermittwoch fortgesetzt werden.

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