Durchschnittliche Spargelernte in Bayern

Nürnberg - Zuerst Sturm und Kälte, dann wenig Regen im Norden und zu viel Feuchtigkeit im Süden: Es war keine einfache Saison für die bayerischen Spargelbauern. Wenige Tage vor Ende des Erntejahres zeigten sich die Erzeuger dennoch zufrieden - auch wenn es eine Rekordernte wie im vergangenen Jahr heuer wohl nicht geben wird. Die Bauern wie auch das Landwirtschaftsministerium rechnen in etwa mit der Erntemenge des Vorjahrs.
"Eine Rekordernte kann man nicht jedes Jahr haben, wir müssen auch mal mit einem durchschnittlichen Jahr zufrieden sein", sagte der Vorsitzende des Spargel-Erzeugerverbands Franken, Hans Höfler, der Deutschen Presse-Agentur. 2014 waren im Freistaat über 15 000 Tonnen des edlen Gemüses gestochen worden, so viel wie nie zuvor.
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Unzufrieden waren die Erzeuger dagegen mit den Preisen auf dem Münchner Großmarkt. Billiger Spargel aus Griechenland habe den Markt überschwemmt und die Preise kaputtgemacht, sagte Höflers Kollege vom Erzeugerverband Südbayern, Josef Plöckl. "Ich weiß gar nicht, wie die das machen - wenn der Staat pleite ist, kann er doch nicht die Landwirtschaft fördern." Über die gesamte Saison seien die Preise in München niedriger gewesen als überall sonst in Deutschland. Rund fünf Euro kostete das Kilo für Verbraucher zuletzt.
Die Spargelbauern in Franken hoffen nun vor allem auf genügend Regen in den nächsten Wochen. "Der Spargel braucht jetzt eine gewisse Feuchtigkeit, um die Nährstoffe im Stock einzulagern", erklärte Höfler. Sonst gebe es im nächsten Jahr Probleme. Die Spargelsaison endet traditionell an Johanni (24. Juni). Statistisch gesehen hat jeder Bayer bis dahin 1,6 Kilogramm frischen Spargel gegessen. "Der Spargel ist das Paradebeispiel eines regionalen und saisonalen Produkts", lobte denn auch Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (CSU).
Wo in Bayern der Spargel wächst
Die größte Anbauregion in Bayern ist das Gebiet um Schrobenhausen mit den Regionen Pfaffenhofen, Neuburg an der Donau, Pörnbach und Aichach-Friedberg. Sie umfasst laut Landwirtschaftsministerium rund 46 Prozent der bayerischen Anbaufläche. Es folgen das niederbayerische Anbaugebiet um Abensberg und Straubing mit 27 Prozent und das unterfränkische Maingebiet um Volkach, Kitzingen und Münsterschwarzach mit etwa 14 Prozent.
In den mittelfränkischen Regionen Nürnberg, Fürth, Erlangen und Roth liegen zehn Prozent der Anbaufläche. Kleinstes bayerisches Anbaugebiet ist Oberfranken mit den Regionen um Bamberg und Forchheim und einem Flächenanteil von drei Prozent.