Dürre und Hitze: Wetter macht Bayerns Bauern zu schaffen

Zuerst ist es wochenlang viel zu trocken, nun herrschen Dauerregen und Unwetter. Ausgerechnet in diesen Tagen soll die Weitenernte starten. Die Bauern rechnen mit mittelmäßigem Ertrag - und steigenden Preisen.
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In diesen Tagen fängt die Getreideernte an - ausgerechnet jetzt herrscht Dauerregen.
Uwe Anspach/dpa In diesen Tagen fängt die Getreideernte an - ausgerechnet jetzt herrscht Dauerregen.

Zuerst ist es wochenlang viel zu trocken, nun herrschen Dauerregen und Unwetter. Ausgerechnet in diesen Tagen soll die Weitenernte starten. Die Bauern rechnen mit mittelmäßigem Ertrag - und steigenden Preisen.

Weßling - Erst Trockenheit und nun - ausgerechnet zur Erntezeit - heftige Regengüsse: Angesichts der Wetterkapriolen erwarten die bayerischen Bauern in diesem Jahr eine höchstens mittelmäßige Getreideernte. "Jetzt ist der Regen da, den wir früher gebraucht hätten", sagte Agrarminister Helmut Brunner (CSU) am Mittwoch bei der Erntefahrt in Weßling.

Braune Flecken in den Weizenfeldern und teils viel zu kleine Maispflanzen zeugen von der vorangegangenen Trockenheit. Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Walter Heidl sagte, die Erntemenge werde beim Getreide etwas unter dem langjährigen Mittel von gut 6,7 Millionen Tonnen liegen. "Das ist das Los der Landwirte, dass wir mit der Witterung zurecht kommen."

Mehr Regen, weniger Qualität

Wenn es weiter regnet, drohen Qualitätseinbußen. In diesen Tagen sollten die Mähdrescher rollen. "Wir müssen gucken, dass wir in den nächsten Tagen die ganz engen Zeitfenster nutzen, die wir für die Ernte haben", sagte der BBV-Getreideexperte Hermann Greif. Für viele andere Pflanzen vom Mais bis zu Kartoffeln ist der Regen allerdings gut.

Auch für den Wald komme er gerade recht, sagte Brunner. Trockenheit schwächt vor allem Fichten und begünstigt den Borkenkäferbefall. Durch den Klimawandel würde es notwendig, über trockenresistente Pflanzen und andere Bewässerungsmaßnahmen nachzudenken, so der Minister.

Verbraucher müssen mehr zahlen

Es sei klar, "dass wir hier in Zukunft größere Herausforderungen werden meistern müssen." Die Apfelbäume etwa blühten bis zu 20 Tage früher. Der Frost um Ostern nach einem sehr warmen Frühjahr hatte dieses Jahr bei den Obst- und Weinbauern massive Schäden angerichtet.

Hier werde es eine "vernünftige Entschädigung" geben, sagte Brunner. Heidl sagte, die Preise für Äpfel könnten teilweise etwas steigen. Er hoffe aber, dass die Verbraucher bereit seien, für ihre regionalen Produkte etwas mehr auszugeben. Beim Getreide werden sich die Ernteeinbußen wohl nicht auswirken, denn hier diktiert der Weltmarkt den Preis.

Zufrieden sind die Bauern derzeit mit den Milch- und Ferkelpreisen, die aus dem Keller herausgekommen seien. "Die Preise sind in Ordnung - mit Luft nach oben", sagte der Bauernpräsident.

Lesen Sie hier: Extremwetterlage: Wetterdienst warnt vor Starkregen in München

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