Duell der Top-Knipser

Greuther Fürth gegen Lautern, Allagui gegen Jendrisek. Trainer Möhlmann erwartet eine Partie auf Augenhöhe. Der FCK muss allerdings ohne seinen gesperrten Spielmacher Anel Dzaka anreisen.
von  Abendzeitung

Fürth - Greuther Fürth gegen Lautern, Allagui gegen Jendrisek. Trainer Möhlmann erwartet eine Partie auf Augenhöhe. Der FCK muss allerdings ohne seinen gesperrten Spielmacher Anel Dzaka anreisen.

Er hat es gesehen – und war nicht wirklich überrascht. Beim blamablen 1:2 der Cluberer am zweiten Spieltag der Zweiten Liga in Kaiserslautern war Benno Möhlmann mit Kleeblatt-Manager Rachid Azzouzi vor Ort und konnte die Pleite der fränkischen Konkurrenz live miterleben. Die Folgen sind bekannt. FCN-Trainer Thomas von Heesen räumte seinen Stuhl. Und Benno Möhlmann war um eine Erkenntnis reicher: „Der 1. FC Kaiserslautern hat wieder zu einer Einheit gefunden.“

Tore sind die "Würze"

Mit drei Siegen und einem Remis ist Kaiserslautern überraschend gut aus den Startlöchern gekommen und kann heute mit einem Sieg im Spitzenspiel in Fürth (20.15 Uhr) mindestens auf Tabellenplatz zwei klettern. Kann. Denn Möhlmann hat die erfreuliche Heimstärke seiner Mannen wohl registriert: „Mein Team hat gezeigt, dass es zu Hause bestehen kann.“ Zusatz: „Und das Ganze dann auch noch mit einigen Toren gewürzt.“

„Würzen“ können die Lauterer auch. Immerhin haben die Mannen von Milan Sasic, wie die Fürther, schon zwölf Tore erzielt. Und das, obwohl der Serbe eigentlich als Freund der Defensive gilt. „Sasic-Mannschaften spielen sehr diszipliniert. Sie haben nie viel Ballbesitz, sind aber sehr konterstark“, sagt Azzouzi. Was der Club leidvoll erfahren musste. Und darauf hat man sich in Fürth eingestellt. „Die werden nicht pressen. Aber mit Erik Jendrisek haben sie einen Stürmer, der schnell und torgefährlich ist“, warnt Azzouzi. Viermal hat der 21-jährige Slowake, den der 1. FCN im Juli verschmähte, schon zugeschlagen. Einmal weniger als Möhlmanns Top-Torjäger Sami Allagui.

Abstiegsangst war gestern am Betzenberg

Trotzdem tritt Sasic vor der Partie gegen die Franken auf die Euphoriebremse: „Wir dürfen jetzt nicht die Bodenhaftung verlieren“, lautet sein Appell via „Allgemeine Zeitung“ an Mannschaft und Fans. Ein wenig Demut scheint durchaus angebracht, denn in der vergangenen Saison ist der Traditionsverein und viermalige Deutsche Meister nur knapp dem Abstieg entronnen. Nach elf Spieltagen hatten die Lauterer nur magere zehn Punkte auf dem Konto. Vorbei. Abstiegsangst war gestern am Betzenberg. Die „Roten Teufel“ wollen heuer angreifen und haben auch das nötige Personal dafür an Bord: Sasics Neuzugänge Kai Hesse, Sidney Sam, Florian Dick und der Ex-Dortmunder Martin Amedick, „alles Volltreffer“, laut FCK-Manager Stefan Kuntz. „Und alles Mannschaftsspieler, bei denen die Qualität stimmt“, lautet Möhlmanns Ferndiagnose.

Auf einen, der schon länger dabei ist, müssen die Lauterer in Fürth allerdings verzichten: Spielmacher Anel Dzaka ist nach seiner Gelb-Roten-Karte wegen Trikot-Striptease in der Partie gegen St. Pauli gesperrt. „Schaden kann's ja nicht“, so Möhlmann lapidar. Trotzdem sieht er Kaiserslautern als „Favorit“. Allerdings nur „tabellarisch“. Denn eigentlich erwartet Möhlmann ja wieder eine Partie „auf Augenhöhe“. Diese Aussage ist auch keine Überraschung. Krischan Kaufmann

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