Droht im neuen Jahr Zoff im Rathaus?

SPD-Fraktionschef Gebhard Schönfelder denkt über neue Koalitionen im Stadtrat nach.
von  Abendzeitung
Koalitions-Spielereien: SPD-Fraktionschef Gebhard Schönfelder.
Koalitions-Spielereien: SPD-Fraktionschef Gebhard Schönfelder. © Klaus Schillinger

SPD-Fraktionschef Gebhard Schönfelder denkt über neue Koalitionen im Stadtrat nach.

NÜRNBERG Für Gebhard Schönfelder (65), den Chef der Rathaus-SPD, war 2008 ein gutes Jahr. Bei der Stadtratswahl legte seine Partei um drei Sitze auf 32 zu und ist jetzt stärkste Partei. Die OB-Wahl gewann sein Parteifreund Ulrich Maly souverän. Beim Ausblick auf 2009 ließ Schönfelder jetzt die Muskeln spielen. Zwar sei man mit der CSU locker verbandelt. Doch für die SPD ergeben sich auch andere Koalitions-Möglichkeiten...

Derzeit habe man mit der CSU gemeinsame Interessen, sagte Schönfelder. Als Beispiele nannte er den Ausbau des Frankenschnellwegs und den Bau der Delfin-Lagune. „Große Aufgaben brauchen gesicherte Mehrheiten“, sagte er. „Wenn die CSU keinen Anlass gibt, haben wir keine Notwendigkeit, uns einen anderen Partner zu suchen.“ Mit einer deutlichen Betonung auf dem Wenn. Die Bunten (FDP, ÖDP, Freie Wähler) bieten sich als möglicher Partner an. Und auch die Grünen-Fraktion, „wenn sie ihre Dogmatik ablegt und sich von ihrer Parteiorganisation emanzipiert“.

Denn Schönfelder ist klar, dass die Kooperation mit der CSU nicht auf Ewigkeit ist. Je näher der nächste Wahltermin kommt, desto deutlicher werde die CSU eigenes Profil zeigen. Einen Vorgeschmack gebe derzeit CSU-Wirtschaftsreferent Roland Fleck, der sich zu jedem Thema kontrovers zu Wort melde, um sich als CSU-Kandidat für die OB-Wahl im Jahr 2014 ins Gespräch zu bringen.

Das ist zwar noch lange hin. Doch demnächst werden Weichen gestellt. CSU-Fraktions-Chef Michael Frieser kandidiert bei der Bundestagswahl im September. Wer ihm nachfolgt und welche Rolle CSU-Bezirks-Chef Markus Söder dabei als Scharfmacher im Hintergrund spielen wird, macht die Sache aus SPD-Sicht besonders spannend.

Offen ließ Schönfelder, ob er 2010 bei der Wahl zum Fraktions-Chef nochmals antritt. Oder ob es schon dann zum Generations-Wechsel kommt. Klar ist: 2014 wird er nicht mehr kandidieren. Und auch: Wenn er den Fraktions-Vorsitz abgibt, dann wird er den Stadtrat verlassen. „Denn der Rückzug in die zweite Reihe ist nichts für mich.“ mir

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