Drohen jetzt Dauer-Streiks?
NÜRNBERG Tausende Pendler kamen zu spät – und waren stinksauer auf die Mini-Gewerkschaft GDL. Denn die rief am Freitag wieder zum Streik auf. Folge: 300 Lokführer legten zwischen 8.30 Uhr und 11.30 Uhr ihre Arbeit nieder.
Besonders stark traf es in Nürnberg erneut die S-Bahn. Für zwei Stunden war die Linie S1 von Nürnberg nach Hartmannshof komplett lahm gelegt. Die Linien S3 nach Neumarkt und S4 nach Ansbach waren zwischenzeitlich ebenfalls betroffen. Immerhin: Die Regionalzüge konnten, abgesehen von einzelnen Ausfällen weitgehend normal fahren.
Die Auswirkungen waren auch im Fernverkehr spürbar: Vor allem die Züge aus Nord- und Westdeutschland trafen in Nürnberg mit großer Verspätung ein. Zwar wurde der Streik wie angekündigt nach drei Stunden beendet. Trotzdem geriet der Fahrplan am reisestärksten Tag der Woche bis zum Abend aus dem Takt.
An den Bahnhöfen verteilte die Deutsche Bahn Kaffee und Verzehrgutscheine. Außerdem bot sie an, die Fahrtkosten zu erstatten. Teils durften Betroffene auch höherwertige Züge benutzen.
Die GDL fordert für 26 000 Lokführer einheitliche Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Entspannung ist nicht in Sicht: „Wenn wir kein verhandlungsfähiges Angebot erhalten, sind wir zu längeren Arbeitskämpfen bereit”, droht Norbert Quitter von der GDL schon mal. Die Dauer-Streiks könnten schon nächste Woche beginnen.
Ina Niederlich
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