Drogenfahnder finden in Haus 245 Marihuanapflanzen

Garmisch-Partenkirchen / München – Drogenfahnder stürmten am Donnerstag ein freistehendes Einfamilienhaus in Oberau. Es gab Informationen, wonach ein Bewohner dort illegal Cannabispflanzen anbaut. "Dieser Verdacht bestätigte sich dann auf eindrucksvolle Art und Weise", sagte ein Polizeisprecher. In einer großen und professionell ausgebauten Aufzuchtanlage, die sich über den gesamten ersten Stock des Anwesen erstreckte, fanden die Polizisten eine Vielzahl von Pflanzen.
Die verständigte "Gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift", kurz GER - Südbayern des Bayerischen Landeskriminalamtes, und des Zollfahndungsamtes München übernahm daraufhin die weiteren Ermittlungen.
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Der 52-jährige Tatverdächtige, der den Beamten auch bereitwillig die Anlage zeigte, wurde vorläufig festgenommen. Nach Rücksprache mit einem Anwalt schweigt der Verdächtige inzwischen. Ein Ermittlungsrichter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II Haftbefehl.
Die Größe der Anlage machte es notwendig, das Wohnanwesen zu versiegeln und mit Unterstützung der Tatortgruppe des Bundeskriminalamtes mit der Sicherstellung der gesamten Utensilien und der Pflanzen zu beginnen. Die gesamten polizeilichen Maßnahmen vor Ort dauerten mehr als zwei Tage. Für die Aufzucht der Pflanzen wurden neben einem komplexen Belüftungssystems, das u.a. durch das Treppenhaus verlief, auch 15 Hochleistungslampen mit 400 bis 600 Watt Leistung verwendet. Insgesamt wurden 245 Marihuanapflanzen ( rund 1,5 Meter Höhe) sichergestellt, die nach einer ersten Einschätzung von Sachverständigen etwa zwölf bis siebzehn Kilo Marihuana pro Ernte ergeben hätten. Eine derartige Ernte wäre laut LKA dreimal im Jahr möglich gewesen.
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Bei der nun von Polizisten durchgeführten Sicherstellung ergab sich ein Gesamtgewicht der Pflanzen von mehr als 70 Kilo. Außerdem fanden die Ermittler neben einer Vielzahl von Eimern, Tüten, Einweggläsern und Plastikdosen mit Marihuana auch noch 800 Gramm frisch geerntetes Rauschgift und 6000 Euro in bar.
Die weiteren Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft München II und der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Südbayern geführt.