Drogen-Shop "Chemical Revolution" beschäftigt Gericht
Der Prozess gegen sieben Angeklagte läuft seit bald einem halben Jahr. Mittlerweile wurde laut Gericht eine zweistellige Zahl von Zeugen vernommen. Die angeklagten Männer sollen in unterschiedlichen Rollen den Shop im Internet sowie im anonymen Darknet betrieben oder Tätigkeiten dafür übernommen haben.
Der Prozess in Gießen dreht sich nur um einen kleinen Teil der Vorwürfe und auch noch nicht um alle mutmaßlichen Beteiligten der internationalen Gruppierung. Gegen diese soll auch angesichts des umfangreichen Verfahrens später verhandelt werden. Insgesamt gibt es laut Anklage elf Angeklagte.
Für den Online-Shop sollen kiloweise Drogen aus den Niederlanden nach Deutschland gebracht worden sein. Das Rauschgift wurde dann laut Ermittlern an verschiedenen Orten bundesweit gebunkert, verpackt und an die Kunden verschickt. Bei der Zerschlagung der Plattform 2019 galt diese als deutschlandweit größte ihrer Art.
Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt geht in ihrer Anklage von insgesamt 320 Taten aus, begangen zwischen September 2017 und Februar 2019. Die Shop-Betreiber sollen etwa eine Million Euro in Form der Kryptowährung Bitcoin eingenommen haben. Tatorte waren demnach unter anderem in Hessen, Niedersachsen und Hamburg.
Ein Tatort soll Ortenberg im Wetteraukreis gewesen sein, der im Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Gießen liegt. Die Richter verhandeln wegen der Corona-Abstandsregeln in einem großen Saal in der Gießener Kongresshalle sowie in einem externen Gerichtssaal in einer Leichtbauhalle.
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