Drogen-Horror in Nürnberg: Heuer schon 14 Todesfälle

Die Hilfsorganisation Mudra warnt die Konsumenten vor hochdosiertem Heroin im Umlauf – die Polizei fürchtet aber keinen neuen Dealer-Krieg.
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Ein Süchtiger löst in einem Esslöffel Heroin auf, um es sich danach zu spritzen. 2012 gibt es schon 22 Rauschgifttote on München
dpa 2 Ein Süchtiger löst in einem Esslöffel Heroin auf, um es sich danach zu spritzen. 2012 gibt es schon 22 Rauschgifttote on München
Die Köpfe der Drogenhilfe Mudra warnen vor dem hochdosierten Heroin.
abendzeitung 2 Die Köpfe der Drogenhilfe Mudra warnen vor dem hochdosierten Heroin.

Die Hilfsorganisation Mudra warnt die Konsumenten vor hochdosiertem Heroin im Umlauf – die Polizei fürchtet aber keinen neuen Dealer-Krieg.

NÜRNBERG Es ist verheerend: Dieses Jahr starben schon 14 Menschen an einer Überdosis Drogen. Das sind bereits jetzt mehr als im letzten Jahr – und doppelt so viele wie in den Vorjahren.

Der aktuelle Stoff hat 20 bis 30 Prozent Wirkstoffgehalt

Einer der Gründe: „Nach Informationen aus der Drogenszene befindet sich seit Monaten in der Stadt extrem hochprozentiges und damit besonders gefährliches Heroin im Umlauf“, so Bertram Wehner von der Drogenhilfe Mudra in der Ottostraße. Normales Straßenheroin hat einen Wirkstoffgehalt von sechs bis zehn Prozent – der Rest ist Streckmittel. Der aktuelle Stoff hat dagegen 20 bis 30 Prozent!

Wenn derart reines Heroin im Umlauf ist, befürchtet die Polizei oft einen beginnenden Dealer-Krieg – neue Dealer drängen so auf den Markt. Doch Polizeisprecher Michael Sporrer winkt ab: „Wir ermitteln momentan nicht in diese Richtung.“

Pro Monat werden fünf oder sechs Junkies ins Nordklinikum eingeliefert

Derweil warnt die Mudra die Konsumenten. Denn das Problem mit dem hochdosierten Heroin ist, dass die Abhängigen das genaue Mischungsverhältnis nicht kennen – und sich so leicht eine Überdosis setzen. „Besonders gefährlich ist der Stoff, wenn er zusammen mit anderen Drogen oder Medikamenten eingenommen wird.“ so Wehner.

Hinzu kommt, dass die offizielle Zahlen der Polizei nur die Spitze des Eisberges seien. Dazu müsse man noch die Menschen hinzuzählen, die aufgrund ihrer Drogenabhängigkeit und daraus resultierenden Folgeerkrankungen sowie Suizid gestorben sind. Insgesamt starben offiziell in Bayern im vergangenen Jahr 242 Menschen an den Folgen ihres Drogenkonsums.

Pro Monat werden im Schnitt etwa fünf oder sechs Junkies zur Entgiftung im Nordklinikum eingeliefert – doch alleine im Januar waren es zwölf Junkies. Die überlebten meist die tödliche Spritze. Nicht jedoch der letzte Drogentote aus Nürnberg: Der 47-Jährige langjährige Drogenkonsument, wurde tot in einer Wohnung aufgefunden – er starb an einem hochdosierten Drogen-Cocktail.mm

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