Dritter Brand in einem Jahr in Chemiewerk der Schlenk AG

Dreimal hat es seit April bei der Schlenk AG gebrannt. Diesmal fing eine Trocknungsmaschine Feuer, in der sich Aluminiumspäne entzündeten. Die Bilanz der Brandserie insgesamt sind ein toter Arbeiter und Schäden in Millionenhöhe.
von  dpa
Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr steht nach einer Übung mit eingeschaltetem Blaulicht an der Feuerwache. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv
Ein Löschfahrzeug der Feuerwehr steht nach einer Übung mit eingeschaltetem Blaulicht an der Feuerwache. Foto: Daniel Bockwoldt/Archiv © dpa

Roth (dpa/lby) - Bei dem Chemieunternehmen Carl Schlenk AG im mittelfränkischen Roth hat es innerhalb eines Jahres zum dritten Mal gebrannt. In der Nacht zu Freitag fing eine Maschine Feuer, in der Aluminiumspäne getrocknet werden. Die Feuerwehr konnte das hoch entzündliche Material zunächst nicht löschen und ließ es kontrolliert abbrennen, wie die Polizei mitteilte. Den Schaden beziffert sie auf 50 000 Euro. Verletzt wurde niemand.

Auch im April und Oktober 2018 hatte es in dem Unternehmen gebrannt - mit deutlich höherem Schaden. So entstand beim Brand einer Halle, in der Verpackungsmaterial und Leichtmetalle gelagert waren, ein Schaden von drei Millionen Euro. Bei dem Feuer im Herbst, als in einer Abfüllanlage Aluminiumpulver explodierte, erlitt ein 53-jähriger Arbeiter tödliche Verletzungen, zwei weitere wurden leicht verletzt. Damals entstand ein Sachschaden von 160 000 Euro.

Das Unternehmen stellt Effektpigmente für die Lack- und Kosmetikindustrie, Metallpulver und Metallfolien her und beschäftigt weltweit 1000 Mitarbeiter, davon am zentralen Standort im Rother Stadtteil Barnsdorf 600. Unternehmenssprecher Daniel Matulla sagte: "Wir bedauern sehr, dass es zu diesen Vorfällen gekommen ist und die Sicherheitsvorkehrungen nicht gegriffen haben." Der tödliche Unfall vom vergangenen Jahr sei der erste seit Wiederaufnahme des Betriebs in dem Aluminiumwerk nach Kriegsende.

Der Grundstoff der Fertigung, Aluminiumpulver sei sehr "reaktionsreich" und daher leicht brennbar, sagte Matulla. Deshalb seien in den Produktionsmaschinen Mechanismen eingebaut, die das Edelgas Argon beimischen, um ungewollte Reaktionen zu stoppen. Die Sicherheitsstandards würden fortlaufend überprüft und verbessert, versicherte der Sprecher.

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