Drittel der Bayern meint: Unsere Arbeit macht krank!
München - Knapp einem Drittel der Bayern schlägt der Job auf die Gesundheit. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der Krankenkasse DAK Bayern – und stellt fest: Eigenverantwortung im Job spielt dabei eine maßgebliche Rolle.
Besonders Angestellte empfinden ihre Arbeit als gesundheitlichen Risikofaktor (46 Prozent). Dagegen gab fast jeder zweite Selbstständige an, dass sein Job einen positiven Einfluss auf seine Gesundheit habe (48 Prozent). Die unter 30-Jährigen sehen hingegen mit 22 Prozent kaum einen gesundheitlich positiven Einfluss ihrer Arbeit.
„Bei Berufseinsteigern oder Arbeitern mit relativ wenig Entscheidungsspielraum und Eigenverantwortung sind die Krankheitsrisiken offensichtlich größer“, resümiert DAK-Bayern-Vertragschefin Sophie Schwab.
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Sie sieht deshalb vor allem Arbeitgeber in der Pflicht, sich für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter einzusetzen – mit speziellen Angeboten zur Gesundheitsförderung und Präventionskursen für körperliche und psychische Gesundheit.
Dass ihr Arbeitgeber entsprechende Förderung anbiete, gab in der Studie nur ein Drittel der befragten Arbeiter an. Bei Beamten war es immerhin gut die Hälfte.
Wie wichtig Gesundheitsprävention ist, machte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml gestern beim DAK-Experten-Dialog klar: „Stecken Arbeitgeber einen Euro in die Gesundheitsförderung, bekommen sie zwei Euro raus, durch weniger Krankmeldungen und bessere Leistungen“, so die Ministerin.
Jeder einzelne könne viel für seine Gesundheit tun. Allein Herz-Kreislauf-Erkrankungen seien für 40 Prozent aller Todesfälle verantwortlich – und resultierten meist aus wenig Bewegung, süßem, fettem Essen und Zigaretten. Huml: „Im Arbeitsalltag lässt sich das manchmal nicht vermeiden. Aber jeder kann etwas tun.“ Sie selbst nehme, wann immer es geht, die Treppe statt Aufzug zu fahren. Zudem halte ihr zweijähriger Sohn sie in der Freizeit auf Trab.
"Außerdem achte ich zumindest daheim auf gesundes Essen mit viel Obst und Gemüse", erklärt die Ministerin. "Das ist im Job oft nicht möglich."
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