Dreizehneinhalb Jahre Haft wegen Kindesmissbrauchs
Etwa 15 Jahre lang hat ein Kinderarzt sich immer wieder an Buben vergangen. Die Kripo stieß bei den Ermittlungen auf 21 Opfer, das jüngste war erst vier Jahre alt. Nun wurde das Urteil gegen den Mann gesprochen.
Augsburg - Wegen sexuellen Missbrauchs von 21 Jungen ist ein früherer Kinderarzt zu dreizehneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Augsburger Landgericht ordnete am Donnerstag zudem die Sicherungsverwahrung des 41-Jährigen an und sprach ein lebenslanges Berufsverbot aus.
Der pädophile Mediziner hatte in dem Prozess alle Missbrauchsfälle zugegeben. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Gefängnisstrafe von vierzehneinhalb Jahren sowie die Verwahrung des Mannes verlangt. Die Verteidiger sahen maximal neun Jahre Haft als angemessen an und wollten erreichen, dass keine Sicherungsverwahrung verhängt wird und ihr Mandant dafür zur Therapie in eine psychiatrische Klinik eingewiesen wird.
Die Strafkammer muss nicht nur über das eigentliche Strafmaß entscheiden. Die Staatsanwaltschaft glaubt, dass auch künftig eine große Gefahr von dem Angeklagten ausgehen könnte, und hat daher die Sicherungsverwahrung beantragt. Die Verteidiger wollen dies verhindern. Sie haben im Gegenzug verlangt, dass ihr Mandant zur Therapie in ein psychiatrisches Krankenhaus kommt.
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Der Augsburger hatte rund 15 Jahre lang reihenweise Buben missbraucht, das jüngste Opfer war erst vier Jahre alt. Für Schlagzeilen sorgte im August 2014 die Entführung eines Fünfjährigen im niedersächsischen Garbsen. Der Mann, der damals in einer Klinik in Hannover arbeitete, lockte das Kind den Erkenntnissen zufolge in sein Auto, betäubte es mit einem Artzney und verging sich an dem Jungen in seiner Wohnung. Später setzte er das benommene Opfer an anderer Stelle wieder aus.
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