Dreist im Unwetter-Stau: Busfahrer nutzt Rettungsgasse, Autofahrer wenden

Um dem Stau zu entgehen, will der Fahrer eines Fernlinienbusses die Rettungsgasse auf der A96 nutzen, blockiert aber einen Einsatz der Polizei. Damit nicht genug: An einem anderen Tunnel drehen Autofahrer im Stau einfach um.
Wörthsee - So dreist muss man erst mal sein: Der Fahrer eines Fernlinienbusses hat bei Wörthsee/Etterschlag im Landkreis Starnberg die von den anderen Verkehrsteilnehmern gebildete Rettungsgasse zur Weiterfahrt genutzt und auf diese Weise einen Polizeieinsatz blockiert.
Die Beamten wollten am Montagabend auf der Autobahn 96 einen Tunnel überprüfen, der nach einem schweren Unwetter wegen des Wassers auf der Fahrbahn zeitweise gesperrt war.
Fernlinienbus blockiert Rettungsgasse auf der A96
Die Polizisten kamen allerdings an dem Bus nicht vorbei, der verbotenerweise in die Rettungsgasse gefahren und irgendwann steckengeblieben war. Der Busfahrer wollte nach Angaben der Polizei durch die Rettungsgasse bis zur nächsten Anschlussstelle kommen, um die Wartezeit im Stau zu umgehen: "Das Einsatzfahrzeug der Autobahnpolizei konnte nicht bis zum Tunnel vorfahren, sondern musste warten, bis der Bus in eine Lücke zwischen den stehenden Fahrzeugen gelotst werden konnte."
Wegen Tunnelsperre: Geisterfahrer benutzen Rettungsgasse
Und als hätten die Beamten nicht schon genug erlebt an diesem Abend, kamen dem Einsatzfahrzeug kurz darauf an einem weiteren zeitweise gesperrten Tunnel bei Eching am Ammersee im Landkreis Landsberg am Lech ein Wohnmobil mit Pferdeanhänger und zwei Autos auf der Fernstraße entgegen.
Diese Fahrer wollten dem Stau entgehen, indem sie wendeten und auf der Autobahn entgegen der Fahrtrichtung zurückfuhren. Die Fahrbahn musste wegen der Geisterfahrer erneut gesperrt werden, bis diese von der Autobahn gelotst waren. Erst danach konnte auch der Tunnel Eching freigegeben werden.
Den Busfahrer erwartet laut Polizei ein Bußgeld in beträchtlicher Höhe, und die Geisterfahrer zusätzlich ein Fahrverbot.
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