Dreier-Festival rettet müde Bamberger

BONN Im Westen nichts Neues. Der bekannte Buchtitel von Erich Maria Remarque steht symbolisch für den gestrigen Auftritt der Brose Baskets bei den Telekom Baskets Bonn. Der Meister und frisch gebackene Pokalsieger aus der Domstadt demonstrierte auch im vierten Spiel innerhalb von acht Tagen seine Überlegenheit und gewann gegen den einstigen Erzrivalen souverän mit 94:81 (48:37). Zweistellig punkteten dabei Anton Gavel (18), Casey Jacobsen (17 Zähler, 7 Rebounds), Predrag Suput (15), Reyshawn Terry und Tibor Pleiß (je 10).
29. Sieg im 31. Spiel
Beim 29. Sieg im 31. Bundesliga-Spiel war freilich der Kräfteverschleiß beim Branchen-Primus unverkennbar. Obwohl bei den Bonnern das frühere Bamberger Idol „Mr. Rebound“ Chris Ensminger wegen Verletzung fehlte, schaffte es der Spitzenreiter in der ersten Halbzeit nicht, sich wie gewohnt deutlich abzusetzen. In der Abwehr wurde zu lässig und zu lasch verteidigt, so dass auch das ehemalige Nürnberger Talent Sajmen Hauer, der jetzt am Rhein seine Brötchen verdient, zu Punkten kommen konnte.
Ein wahres Feuerwerk brannten die Bamberger Scharfschützen allerdings im Angriff ab. Von 14 Versuchen aus der Distanz landeten acht im Bonner Korb, was einer sehr guten Wurfquote von 57 Prozent entspricht. Sein Visier am besten eingestellt hatte Kapitän Casey Jacobsen, der in den ersten zwanzig Minuten gleich drei Würfe jenseits der 6,75-Meter-Linie versenkte.
Sechs verwandelte Distanzwürfe in Halbzeit zwei
Ihr Dreier-Festival setzten die Brose Baskets mit sechs verwandelten Distanzwürfen auch in der zweiten Halbzeit fort. Der slowakische Nationalspieler Anton Gavel hatte dabei das richtige Zielwasser in der Pause zu sich genommen und traf vier Mal.
Ansonsten bekleckerten sich die Bamberger nicht mit Ruhm und beschränkten sich darauf, einen zweistelligen Vorsprung zu halten. Bezeichnend, dass sie sogar das Rebound-Duell unter den Körben gegen die harmlosen Bonner mit 27:30 verloren. Trainer Chris Fleming kann nicht gefallen haben, dass sich die Gastgeber neun Offensiv-Rebounds schnappten.
W. Haala