Drei Künstler-Egos und nur eine Leinwand

NÜRNBERG - Heinz Thurn hat 55 Bekannte und Freunde zu einem einzigartigen Nürnberger Kunst-Projekt zusammen gebracht
Wir fahren raus, malen und schauen, was passiert“, so entspannt schildert der Künstler Heinz Thurn den Anfang seines Projektes „mal24“. Mit seinen Freunden Hans Pöllot und Karlheinz Rajner hat er sich mitten in der Pampa eine Leinwand geteilt. Weil das so schön war, ist etwas nahezu Größenwahnsinniges entstanden: Ein Übersichtswerk der Nürnberger Künstlerszene. 55 Künstler aus allen Sparten, von der Musik bis hin zum Kabarett, sind immer zu zweit mit Thurn mitten ins Fränkische gefahren und haben dort eine Leinwand bemalt. Mit dabei waren unter anderem Anton Atzenhofer, Matthias Egersdörfer, Peter Angermann, Dan Reeder, Rubin Hirschbeck, AZ–Cartoonist Gerd Bauer, Keili Keilhofer, Rudi Madsius, Harri Schemm oder der 2008 verstorbene Toni Burghart.
Fünf Jahre lang hat Heinz Thurn mit seinen Trios gemalt und sich oft schmunzelnd angeschaut, was passiert, wenn sich drei Künstler-Egos eine Leinwand teilen müssen. Die Kombination der Gäste ergab sich nach folgendem Prinzip: „Entweder weil die gut gepasst haben, oder weil ich mir gedacht hab’, die passen ja gar net zusammen“, erklärt Thurn. „Das war spannend. Einmal hat einer dem anderen seine Leinwand-Seite komplett übermalt.“ Der Überpinselte nahm’s glücklicherweise mit Humor...
Was Anfangs als Projekt mit nur 12 Bildern geplant war, wuchs immer weiter. „Bis ich bei 24 gesagt habe, jetzt ist es gut“, sagt Thurn. Es kamen aber noch zwei Gemälde dazu – als Hommage an die beiden Künstler, Toni Burghart und Hans Pöllot, die bis zum Projektende verstorben sind. Am Montag um 19 Uhr ist nun Ausstellungseröffnung in der Ehrenhalle des Rathauses Wolffscher Bau, die Ausstellung geht bis zum 2. Juni. mm