Drees: Stindl-Abseits gegen Augsburg war "strafbar"
Frankfurt/Main - Trainer Manuel Baum vom FC Augsburg hat für seine Schiedsrichter-Kritik nach dem 0:2 in Mönchengladbach im Nachhinein von DFB-Seite Recht bekommen. "Nach unserer Analyse und Auffassung handelt es sich hier um eine strafbare Abseitsposition des Mönchengladbacher Spielers", sagte der frühere Bundesliga-Referee Jochen Drees, Projektleiter Video-Assistent beim Deutschen Fußball-Bund, in einem Interview am Montag auf der DFB-Homepage.
Baum hatte sich nach der Bundesliga-Niederlage am Samstag lautstark über Referee Harm Osmers beschwert, von einem "Skandal" gesprochen und unter anderem gesagt: "Der Linienrichter hat es angezeigt, der Schiedsrichter war zu faul, und aus Köln kam nichts. Unfassbar, dass so etwas in der Bundesliga passiert." Der DFB-Kontrollausschuss ermittelt deshalb gegen Baum, er wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert.
Osmers hatte beim Führungstreffer von Oscar Wendt (78.) die Position des Gladbacher Kapitäns Lars Stindl, der hinter FC-Torhüter Gregor Kobel stand, als passive Abseitsstellung bewertet. Drees erklärte nun, dass Stindls Position als strafbares Abseits hätte gewertet werden müssen, "da er zum einen aktiv versucht, den Ball zu spielen und sich damit in einem Zweikampf mit dem Augsburger Torwart befindet. Zum anderen nimmt er dem Augsburger Gegenspieler Kevin Danso, der auf der Torlinie stand, die Sicht und beeinflusst diesen".
Bei einer genaueren, detaillierten Analyse des Video-Assistenten- und des Schiedsrichterteams im Stadion hätte das Team, so Drees, die Situation gegebenenfalls korrekt lösen können. Ähnlich wie es am Wochenende bei den beiden Abseitssituationen in Mainz und Wolfsburg gewesen sei.
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