Drama in Fürth! Vater ersticht eigenen Sohn

Ein Familienstreit eskalierte: Ein betrunkener Rentner drehte Samstagnacht durch und griff zum Küchenmesser. Anschließend attackierte er auch noch die Polizei und wollte sich selbst töten
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Trauriges Ende eines Familienstreits: Bestatter transportieten die Leiche des 39-jährigen Boris K.* ab. Sein eigener Vater hatte ihn kurz zuvor mit einem Küchenmesser getötet.
bayernpress.com Trauriges Ende eines Familienstreits: Bestatter transportieten die Leiche des 39-jährigen Boris K.* ab. Sein eigener Vater hatte ihn kurz zuvor mit einem Küchenmesser getötet.

Ein Familienstreit eskalierte: Ein betrunkener Rentner drehte Samstagnacht durch und griff zum Küchenmesser. Anschließend attackierte er auch noch die Polizei und wollte sich selbst töten

FÜRTH Was genau sich Samstagnacht im dritten Stock des Mehrfamilienhauses in der Fürther Ludwigstraße zugetragen hat, ist noch unklar. Sicher ist: Es war heftig genug, um den betrunkenen 69-Jährigen Andrei K.* derart durchdrehen zu lassen, dass er zum Küchenmesser griff und seinen eigenen Sohn Boris* (39) mit zwei Stichen tötete. In Gegenwart seiner Frau (63) und seiner Tochter (41)! Anschließend flüchtete der Mann in den Keller, wo er sich mit einem Stich in den Bauch selbst töten wollte. Als nach dem misslungenen Selbstmordversuch die Polizei eintraf, attackierte er auch die Beamten. Sie konnten ihn aber mit Pfefferspray überwältigen.

Das Renter-Paar war gerade aus dem Italien-Urlaub zurückgekehrt

Es ist nicht die beste Gegend: Der Fürther Süden rund um den Bahnhof gilt als sozialer Brennpunkt. In den Mehrfamilienhäusern lebt man anonym: Kaum ein Mitbewohner der 18 anderen Parteien im siebenstöckigen Wohnhaus kannte das aus Kasachstan stammende Ehepaar K. persönlich. Einige Nachbarn beschreiben die Senioren als „nette, brave, stille Menschen“, andere als „ziemlich unfreundlich“, wie Peter B.*, dem Messerstecher Andrei „schon öfters die Haustür vor der Nase zugeknallt“ habe, wenn sie zufällig gemeinsam ins Gebäude wollten. Während Rita P.* vermutet, Alkohol habe bei dem Rentner eine große Rolle gespielt („Es hat öfter mal gepoltert in ihrer Wohnung“), fiel das Ehepaar den meisten überhaupt nicht auf. „Ab und zu gab’s ein bisschen Kindergeschrei“, sagt Roswitha T.*. Immer wenn Sohn Boris oder seine Schwester Ludmilla* zu Besuche waren mit ihren Kindern.

Gut, dass sie diesmal die Kinder zu Hause ließen. Das Ehepaar war gerade aus dem Italienurlaub zurückgekehrt: „Meine Frau hat ihnen dafür 80 Euro geliehen“, berichtet Anton S., der als einziger im Haus Kontakt zu den beiden hatte. Über Konflikte zwischen Vater und Sohn ist ihm jedoch nichts bekannt.

Nachdem Andrei K. seinen Sohn mit dem Messer angegriffen hatte, riefen Mutter und Schwester den Notarzt, aber Boris starb noch in der Wohnung. Sein Vater wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo seine Bauchverletzung notoperiert wurde. Die Ermittlungen laufen.

Steffen Windschall

*alle Namen geändert

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