Dr. Marianne Koch erklärt die 10 wichtigsten Fakten zu Diabetes

NÜRNBERG - Etwa 7,5 Millionen Deutsche sind zuckerkrank – und die Dunkelziffer ist sehr hoch. Die Zahl der Erkrankten steigt, weil die Menschen immer dicker werden.
Etwa 7,5 Millionen Deutsche sind zuckerkrank – weitere Millionen sind es, wissen aber noch nichts davon. Auf dem Diabetes-Markt, der am Dienstag auf dem Lorenzer Platz stattfand, konnten sich Betroffene und Interessierte umfassend über die Krankheit informieren. Vor Ort: die bekannte Fernseh-Moderatorin und Internistin Dr. Marianne Koch. Sie verrät zusammen mit der AZ die zehn wichtigsten Fakten zu Diabetes:
Was ist Diabetes?
Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung. Es gibt zwei Typen: Bei Typ I zerstört das Abwehrsystem die Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Bei Typ II können die Zellen das Insulin nicht aufnehmen. Beide Typen sind erblich – Typ I zu zwei bis sieben, Typ II zu 30 bis 50 Prozent.
Wie erkenne ich Diabetes?
Typ I bricht meist schlagartig innerhalb weniger Wochen aus. Symptome können starker Durst, vermehrtes Wasserlassen und Heißhunger sein. Typ II wird oft nur durch Zufall diagnostiziert. Oft sind die Betroffenen übergewichtig und bewegen sich zu wenig. Erschreckend: es erkranken immer mehr Kinder.
Kann ich Diabetes vorbeugen?
Ja, indem Sie sich und Ihr Umfeld beobachten. Das Risiko an Diabetes zu erkranken ist erhöht, wenn zum Beispiel Blutsverwandte Diabetiker sind. Oder Sie Übergewicht haben.
Deshalb: Blutzucker messen
Auch in vielen Apotheken wird der Blutzuckertest angeboten. Wichtig: Sie müssen nüchtern sein! Ist ihr Zuckerwert dann erhöht (normal ist unter 100mg/dl) sollten Sie auf jeden Fall Ihren Arzt aufsuchen. Der entscheidet alles weitere.
Wichtig: Bewegung
Ganz wichtig – zur Vorbeugung und auch wenn Sie schon erkrankt sind – ist Bewegung. Ob Sie nun ins Fitnessstudio gehen, regelmäßige Spaziergänge einlegen oder die Treppe statt der Rolltreppe benutzen, ist egal.
Keine Crashdiäten
Es geht nicht darum, möglichst schnell abzunehmen – die Ernährung muss umgestellt werden. Viel Gemüse, ausgewähltes Obst, Ballaststoffe. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten oder fragen Sie bei Ihrer Kasse nach, ob sie Ernährungsberatung anbietet.
Taillenumfang und Diabetes
Wenn der Taillenumfang bei Männern über 94 bzw. bei Frauen über 80 Zentimetern liegt, steigt das Diabetesrisiko. Dass liegt daran, dass das Fett unter der Haut dort hormonaktiv ist.
Nebenerkrankungen beobachten
Wer Diabetiker ist, hat eh erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall, Herzinfarkt oder Nervenschädigungen zu erleiden. Wenn Sie zusätzlich zum Diabetes noch Bluthochdruck oder einen hohen Cholesterinspiegel haben, sollten Sie auf jeden Fall – mit Hilfe Ihres Arztes – dafür sorgen, dass diese Risikofaktoren möglichst gering gehalten werden.
Diabetiker und Füße
Weil bei Diabetikern oft Nervenschädigungen vorkommen, sollten Sie ihren Füßen große Aufmerksamkeit widmen. Gucken Sie sich regelmäßig Ihre Füße an und lassen Sie sie beim Podologen oder beim medizinischen Fußpfleger pflegen.
Es muss nicht immer die Spritze sein
Typ I-Diabetiker haben keine andere Chance. Sie müssen Insulin spritzen. Bei Typ II-Diabetikern können auch Tabletten eingesetzt werden, die die Empfänglichkeit der Zellen für Insulin anregen. kes