Dorf-Idylle in der Großstadt

Der „Lutzgarten“ in Großreuth h. d. Veste ist ein echtes Kleinod im Nürnberger Norden.
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So ruhig wie am Land: Der lauschige Hof und der schattige Garten liegen völlig lärmgeschützt und bieten rund 200 gemütliche Plätze.
Klaus Schillinger 2 So ruhig wie am Land: Der lauschige Hof und der schattige Garten liegen völlig lärmgeschützt und bieten rund 200 gemütliche Plätze.
Thorsten und Gabi Kortum mit ihrem derzeitigen Renner: einem Pfannenschnitzel mit Spargel und hausgemachter Sauce Hollandaise.
Klaus Schillinger 2 Thorsten und Gabi Kortum mit ihrem derzeitigen Renner: einem Pfannenschnitzel mit Spargel und hausgemachter Sauce Hollandaise.

Der „Lutzgarten“ in Großreuth h. d. Veste ist ein echtes Kleinod im Nürnberger Norden.

NÜRNBERG Knapp hundert Meter weiter schieben sich die Autokolonnen über die Kilianstraße, hinter dem Haus beginnt das Gelände der Kfz-Zulassungsstelle. Dazwischen aber behauptet sich das putzige Ensemble des 300 Jahre alten „Lutzgarten“ im Nürnberger Stadtteil Großreuth h.d.V. als dörfliches Idyll, das ohne weiteres auch als Landgasthof in der Fränkischen Schweiz durchgehen könnte.

Vor 17 Jahren hat Familie Kortum die damals darbende Traditionswirtschaft übernommen und mit viel Liebe aufpoliert. Inzwischen führen Sohn Thorsten (36) und seine Frau Gabi (31) das Lokal: „Ich habe die Gastronomie im Blut und bei meinem Vater das Geschäft von der Pieke auf gelernt“, sagt der Chef. Was die Kundschaft honoriert: Der Stammgast-Anteil ist überdurchschnittlich hoch.

Der schattige Biergarten hat bis 200 Plätze, einige davon sind sogar überdacht und laden auch bei weniger gutem Wetter zum Draußensitzen ein. Dabei ist’s in der Stube auch gemütlich: Ein derart uriger Gastraum (50Plätze) mit Kachelofen, schwerer Holzdecke und stilvoller Dekoration ist inzwischen in Nürnberg leider eine Seltenheit.

Feine Küche und urige Brotzeit

Die Speisekarte im Lutzgarten orientiert sich vor allem an dem, was täglich frisch angeliefert wird: Zurzeit gibt’s natürlich Spargel in allen Variationen. Ab Ende August folgen Karpfen; im Herbst Steinpilze und Pfiffer. Gemüse und Salat sind vom Hof nebenan, aus der Dose kommt hier nix. Ansonsten pflegt Kortum die klassisch-regionale Küche: Schweine- und Sauerbraten (8,90 bzw. 9,50 Euro) fehlen auf der Standard-Karte ebenso wenig wie die obligatorischen drei Fränkischen Bratwürste (5,90), die natürlich auf Wunsch auch „sauer“ zubereitet werden. Das Schäuferla gibt’s ofenfrisch immer sonntags, und wer fleischlos bleiben will, findet eine Alternative auf der Vegetarier-Seite.

Darüberhinaus bietet Kortum seinen Gästen, die vorwiegend aus dem Nürnberger Norden kommen, aber auch Feineres an: die zahlreichen Fischgerichte, die saftigen Lendchen oder der zarte Zwiebelrostbraten sind Alternativen für den etwas festlicheren Anlass. Und auch die auf den Punkt gebratenen argentinischen Steaks vom Grill (Rumpsteak 180 gr: 12,10 Euro; Filetsteak 200 gr: 14,70 Euro) brauchen keinen Vergleich mit den spezialisierten Innenstadt-Betrieben zu scheuen. Wer’s dagegen etwas einfacher mag, findet natürlich auch auf der Brotzeitkarte etwas.

Die Eltern von Thorsten Kortum können also stolz sein: der Laden brummt. An Rente denken diese trotzdem noch lange nicht: Sie bewirtschaften jetzt den Zeidlerschützen in Feucht.

Andreas Hock

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