Doppelte Hinrichtung - Münchner angeklagt

Am Montag beginnt der Indizienprozess um den Zweifach-Mord von Volkenschwand – der Angeklagte (35) bestreitet jede Schuld.
von  Abendzeitung
In diesem Hausn wurde das Ehepaar umgebracht
In diesem Hausn wurde das Ehepaar umgebracht © dpa

Am Montag beginnt der Indizienprozess um den Zweifach-Mord von Volkenschwand – der Angeklagte (35) bestreitet jede Schuld.

REGENSBURG/VOLKENSCHWAND Der Doppelmord von Volkenschwand ist eines der grausamsten und spektakulärsten Verbrechen der vergangenen Jahre in Bayern. Ab Montag muss sich ein Tatverdächtiger aus München vor Gericht verantworten. Der 36 Jahre alte Mann soll einen querschnittsgelähmten 55-Jährigen und dessen 53 Jahre alte Ehefrau umgebracht haben. Die Putzfrau des Paares überlebte den Raubüberfall trotz zweier Kopfschüsse schwer verletzt.

Der Münchner ist wegen zweifachen Mordes, Mordversuchs und weiterer Straftaten angeklagt.

Schon im Vorfeld zeichnet sich ein aufwändiger Indizienprozess ab, bei dem 54 Zeugen und sechs Gutachter vernommen werden sollen. Die Strafkammer des Regensburger Landgerichtes hat zunächst bis Anfang Mai 13 Verhandlungstage eingeplant. Der Angeklagte hat stets bestritten, für den Doppelmord verantwortlich zu sein. Sein Verteidiger hat erhebliche Zweifel an der von der Staatsanwaltschaft vermuteten Tatversion und rechnet mit einer komplexen Beweisaufnahme. „Es wäre keine Überraschung, wenn die 13 Verhandlungstage nicht ausreichen“, so Anwalt Andreas Schwarzer.

Laut Anklage handelt es sich um einen kaltblütigen Raubmord wie im Fernsehkrimi. Der 36-Jährige soll sich am 18.November 2008 von seinem Cousin eine Pistole, wie sie früher in der jugoslawischen Armee eingesetzt wurde, besorgt haben und nach Volkenschwand gefahren sein.

Zunächst soll der Münchner von dem im Rollstuhl sitzenden Geschäftsmann in dessen Büro Bargeld gefordert haben. Dann soll er ihm die Kehle durchgeschnitten und noch mehrmals auf den sterbenden Mann eingestochen haben. Die herbeieilende Ehefrau soll vom Beschuldigten mit einem gezielten Genickschuss förmlich hingerichtet worden sein.

Der damals 32-jährigen Haushaltshilfe wurde in den Hinterkopf und in die Stirn geschossen. Die Frau hat trotz ihrer äußerst schweren Verletzungen überlebt.

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