Doppelmord in Königsdorf: Polizei sucht diesen Mann

Die Ermittler fassen eine polnische Pflegerin (49) – und fahnden nach ihrem Bruder (43). Er soll für die Bluttat von Königsdorf verantwortlich sein. Ein zweiter Mann wird als Zeuge gesucht.
von  Nina Job
Fahndungsplakat der Polizei. Zum Vergrößern bitte anklicken.
Fahndungsplakat der Polizei. Zum Vergrößern bitte anklicken. © Polizei

Königsdorf - Knapp zwei Wochen nach dem Doppelmord an zwei Senioren (76, 81) in Königsdorf hat die Polizei die Tat offenbar aufgeklärt. Eine 49-Jährige wurde am Mittwoch in Brandenburg verhaftet. Sie hatte im Herbst vergangenen Jahres bei der Hauseigentümerin Luise Strauch (76) als Pflegerin gearbeitet und deren Ehemann kurz vor dessen Tod gepflegt.

Die Pflegerin gab dem oder den Mördern offenbar den Tipp, in das Haus einzubrechen. Die Polizei fahndet nun mit internationalem Haftbefehl nach ihrem Bruder Robert Pludowski (43). Ein zweiter Mann, der in einer Tankstelle gefilmt worden ist, wird ebenfalls gesucht. Drei Tage lang lagen die Toten und die Verletzte unentdeckt im Haus.

 

Anfang vergangener Woche kam der Durchbruch. Bei einer erneuten Absuche der Umgebung des Tatortes fanden Polizisten einen tatrelevanten Gegenstand mit einem vollständigen DNA-Muster. Um was für einen Gegenstand es sich handelte, wollte die Polizei am Freitag nicht sagen.

Die DNA stammte von Robert Pludowski, einem 43-jährigen Polen, der in Deutschland bereits als Einbrecher aktenkundig geworden ist, und dessen DNA in der bundesweiten Datenbank gespeichert ist. Sein genetischer Fingerabdruck wurde auch im Mordhaus gefunden. Die Polizei vermutet, dass sich der Pole im Nordwesten seiner Heimat versteckt. Er gilt als gefährlich und ist möglicherweise bewaffnet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen zweifachen vollendeten Mordes gegen ihn sowie wegen versuchten Mordes. Gegen seine Schwester ist Haftbefehl wegen Beihilfe zum zweifachen Mord und Beihilfe zum Mordversuch ergangen.

 
Fahndungsplakat der Polizei. Zum Vergrößern bitte anklicken.
Fahndungsplakat der Polizei. Zum Vergrößern bitte anklicken. © Polizei

Noch unklar ist offenbar, ob die Frau zur Tatzeit im Tathaus war. „Wir gehen derzeit davon aus, dass mindestens zwei Täter im Haus waren“, sagte Soko-Chef Markus Deindl. Die Täter kamen in der Dunkelheit und rechneten offenbar nicht damit, dass die verwitwete Hauseigentümerin Besuch hatte.

Im Zusammenhang mit dem Verbrechen sucht die Sonderkommission Höfen auch nach einem Mann, dessen Identität bislang nicht bekannt ist. Dieser Mann wurde Donnerstagfrüh, gegen 3.15 Uhr in der Tank- und Rastanlage Höhenrain-Ost an der Garmischer Autobahn A 95 von einer Überwachungskamera gefilmt. „Wir suchen diesen Mann als Zeugen“, sagte Hajo Tacke, Chef der Staatsanwaltschaft München II.

Soko-Chef Markus Deindl ergänzt: „Wir erhoffen uns von dieser Person Hinweise auf die Täter-Zusammensetzung und das Fahrzeug, mit dem sie flüchteten.“

 
Fahndungsplakat der Polizei. Zum Vergrößern bitte anklicken.
Fahndungsplakat der Polizei. Zum Vergrößern bitte anklicken. © Polizei

Die Kripo bittet Personen, die diesen Mann kennen oder sagen können, wo er sich aufhält, sich bei der Kripo Weilheim (Tel.: 0881/640123) zu melden. Das Bayerische Landeskriminalamt hat für Hinweise, die zur Aufklärung des Verbrechens oder zur Ergreifung der Täters führen, eine Belohnung von 10 000 Euro ausgesetzt.

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