Doppelmord in Höfen: Mittäter festgenommen
Es gibt nun drei Tatverdächtige: Polizisten nehmen einen 32-Jährigen fest, der zunächst nur als Zeuge galt. Er sitzt in Polen im Gefängnis. Vom Bruder der verhafteten Pflegerin fehlt immer noch jede Spur.
Königsdorf - Rund drei Wochen nach der grausigen Bluttat im Weiler Höfen bei Königsdorf ist ein zweiter Tatverdächtiger in Polen festgenommen worden. Es handelt sich um den Mann, der von den Behörden zunächst als Zeuge gesucht worden war.
Zahlreiche Indizien sprechen jetzt dafür, dass er direkt an der Tat beteiligt war. Worum es sich bei diesen Indizien handelt, möchte Polizeisprecher Stefan Sonntag nicht näher erklären. Er spricht von "tatortrelevanten Gegenständen", die die Beamten in der Bamberger Wohnung des vermeintlichen Zeugen gefunden hatten, nachdem sie seine Identität geklärt und seinen Wohnort ausfindig gemacht hatten.
Direkte Tatbeteiligung wahrscheinlich
"Sie sprechen für eine direkte Tatbeteiligung", so die Polizei. So wurde der 32-jährige Pole zum dringend Tatverdächtigen. Da er untergetaucht war, wurde er per internationalem Haftbefehl gesucht – am Donnerstagnachmittag hatten die polnischen Polizisten einen Erfolg zu vermelden: Sie haben den 32-Jährigen in Rzesow im Südosten Polens festgenommen. "Er wird im Laufe des Tages den polnischen Justizbehörden vorgeführt. Dann muss abgesprochen werden, ob und wie er nach Deutschland ausgeliefert wird", sagte Sonntag zur AZ.
Weiterhin gesucht wird dagegen Robert Pludowski (43). Auch gegen ihn besteht dringender Tatverdacht, da seine DNA auf dem Grundstück in Höfen gefunden worden war. Seine Schwester sitzt bereits wegen des Verdachts der Beihilfe zum zweifachen Mord und versuchten Mord in U-Haft.
Einzig Luise Strauch (76) hat überlebt – schwer verletzt. Se ist noch nicht vernehmungsfähig. Man sei "verhalten optimistisch", dass sich ihr Zustand langsam bessere. Ob sie sich an Details erinnern kann, sei aber fraglich, sagte Sonntag.
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