Doppelmord bei Leipzig: Die Spur führt in die Oberpfalz

Zwei Schrottsammler wurden erschossen. Die Polizei sucht nun nach einem Jäger (40)

LEIPZIG/WEIDEN Vor einer guten Woche schockierte ein grausamer Doppelmord in der Nähe von Leipzig: Auf einer vermüllten Industrieruine im sächsischen Groitzsch wurden die Leichen der Schrottsammler Denis H. (23) und Patrick B. (19) gefunden. Jetzt erfuhr die AZ von einer heißen Spur, die Leipzigs Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz noch nicht bestätigen will. Ermittlern zufolge führt diese Spur direkt in die Oberpfalz.

Das Gelände gehört Guido N. (40), der Wurzeln in der Oberpfalz hat. Nach Informationen der Dresdner Morgenpost wurde gegen ihn bereits Haftbefehl erlassen. Doch der mutmaßliche Killer ist wie vom Erdboden verschluckt. Was den Verdacht noch brisanter macht: N. ist passionierter Jäger, er hat Waffen. Die Ermittler glauben, dass er die jungen Männer in dem alten LPG-Lager kaltblütig erschossen hat. Zeugen wollen Guido N. kurz vor dem Doppelmord am Tatort gesehen haben.

Augenzeugen schildern, wie die Kriminalpolizei am Tattag während der Spurensicherung plötzlich das Sondereinsatzkommando auf das Gelände bestellte. Wahrscheinlich vermuteten sie, Guido N. hätte sich in einer Halle versteckt. Doch die SEKler, die die Halle mit gezückten Pistolen öffneten, fanden dort nur Müll und Schrott.

Bereits im April 2009 wurde an gleicher Stelle ein 27-Jähriger erschossen. Die Polizei hat den Täter von damals auch noch nicht gefasst. Die 70-köpfige Soko „Schrott“ ermittelt fieberhaft. sw