Doppelmörder von Sachsen: Hat er vorher schon gemordet?
LEIPZIG - Die Schusswaffe liefert Spuren, die darauf schließen lassen, dass der aus Bayern stammende Doppelmörder von Groitzsch bereits in der Vergangenheit gemordet hat. Der mutmaßliche Täter schweigt.
Der nach dem Doppelmord von Groitzsch festgenommene Mann aus Bayern soll auch für den bereits vor anderthalb Jahren verübten Mord in dem Ort verantwortlich sein.
Dies hätten Untersuchungen der bei dem mutmaßlichen Täter sichergestellten Schusswaffe ergeben, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei am Montag mit. Experten des Bundeskriminalamt (BKA) stellten demnach bei Vergleichen mit den Projektilen fest, dass es sich bei dem beschlagnahmten Revolver in allen drei Mordfällen um die Tatwaffe handelt.
Die Staatsanwaltschaft kündigte an, sie werde voraussichtlich noch in dieser Woche einen neuen Haftbefehl gegen den Verdächtigen wegen Mordes auch in dem dritten Fall beantragen. Gleichzeitig sollen die Ermittlungen zu den Verbrechen nun in einem Verfahren gebündelt werden. Der 40-Jährige war am Donnerstag in Bayern festgenommen worden. Er hatte sich selbst gestellt, nachdem europaweit nach ihm gefahndet worden war. In seinem Auto fanden Beamte die Waffe, die nun untersucht wurde. Bislang schweigt er zu den Vorwürfen.
Der Verdächtige soll Ende August in Groitzsch südlich von Leipzig zwei 19 und 23 Jahre alte Männer erschossen haben. Die Tat ereignete sich auf einem abgelegenen Grundstück, dass dem Bayern gehört. Bereits im April 2009 war in dem Ort ein 27-Jähriger erschossen worden. Der Täter konnte bislang trotz umfangreicher Ermittlungen und der Aussetzung einer Belohnung nicht gefasst werden.
dapd
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