Donnergrollen in Fürth
Möhlmann kritisiert die lasche Einstellung seiner Profis – und Regisseur Mokhtari die Schwäche bei Standards
FÜRTH Vor dem Heimkick gegen RW Oberhausen (Samstag, 13 Uhr) ist in Fürth mächtig Druck auf dem Kessel. Intern drückt der Fall Hrgovic auf die Stimmung, sportlich ist es die Schießbuden-Mentalität seiner Kicker, die Benno Möhlmann Sorgen bereitet. Seine Abwehr ist ein Hühnerhaufen. Besonders das alte Fürther Leiden aus der letzten Saison, die Gegentreffer nach ruhenden Bällen, setzt sich nahtlos fort.
„Mich ärgert es, dass wir bei Standards so viele Tore bekommen. Da stimmt einfach die Zuordnung nicht“, grantelt auch Kleeblatt-Regisseur Youssef Mokhtari.
Bereits vier Gegentreffer nach Standards
Vier Tore sind es bislang. Zuletzt war es Löwe José Holebas, der bei der 1:3-Pleite in München nach einer Ecke (51.) unbedrängt einköpfen konnte. Die Patzer nur der Abwehr anzulasten, wäre für „Moki“ allerdings zu einfach. „Das fängt doch im Sturm an“, plädiert er für mehr Geschlossenheit, weiß aber auch: „Das sind Dinge, die vom Trainer unter der Woche angesprochen werden.“ Nur hört anscheinend keiner zu.
„Ich habe genügend Alternativen, um 90 Minuten Spieler auf dem Platz zu haben, die ihr Bestes geben“, so Benno. Die Konsequenz aus der laxen Einstellung, die einige seiner Profis zuletzt an den Tag gelegt hatten. „Gegen Bielefeld haben wir durch Überheblichkeit das Spiel aus der Hand gegeben“, mosert Möhlmann. Für den gesperrten Mirko Hrgovic wird Kim Falkenberg auf die Linksverteidiger-Position rücken. In der Innenverteidigung darf Jan Mauersberger auf ein Comeback neben Abwehr-Chef Marino Biliskov hoffen. Zu unsicher wirkte das Zusammenspiel mit dem eigentlich bevorzugten Nebenmann Asen Karaslavov.
Mokhtari: "Leo Haas und ich, das ist Gold wert"
Und vielleicht lässt sich Möhlmann, stets für eine Überraschung gut, ja sogar zu einem ganz gewagten Experiment hinreißen, zu einem Mittelfeld-Duo Mokhtari/Leo Haas. Gegen die Löwen war Fürths zweiter Spielgestalter noch für Mokhtari gekommen und hatte prompt den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer zum 1:2 erzielt. Gegen die Oberhausener von Trainer Jürgen Luginger mit ihrer „großen mannschaftlichen Geschlossenheit und guten Einstellung“ (Möhlmann) könnte sich eine Extraportion Kreativität auszahlen. Zumal sich Mokhtari sicher ist: „Leo Haas und ich, das ist Gold wert. Es gibt nichts besseres in der Liga!“ Krischan Kaufmann
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