Donaulied-Petition: Initiatoren planen Bürgerinitiative
Passau (dpa/lby) - Die Initiatoren einer Petition gegen das Donaulied wollen eine Bürgerinitiative gründen. Die Resonanz auf die "Aktion gegen Bierzelt-Sexismus" sei enorm, sagte die Passauer Studentin Corinna Schütz am Dienstag. Bis zum Vormittag hatten sich mehr als 23 500 Menschen an der Petition beteiligt. Zuspruch hätten sie auch von Vertretern verschiedener Parteien bekommen. Die Gruppe versteht sich als überparteilich und will alle gesellschaftlichen Gruppen ansprechen. Das Donaulied beschreibt die Vergewaltigung eines schlafenden Mädchens und wird oft in Bierzelten gespielt.
Die Initiatoren wollen sich in einem nächsten Schritt nochmals an den Passauer Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) wenden und um Unterstützung bitten, damit künftig bei Volksfesten in der niederbayerischen Stadt auf das Singen des Donauliedes verzichtet wird. Zudem stehe die Gründung einer Bürgerinitiative bevor, sagte Schütz, das hänge terminlich von den Corona-bedingten Umständen ab.
Neben sehr vielen positiven Zuschriften aus ganz Deutschland hat die Gruppe im Internet einen Shitstorm abbekommen, der sich vor allem gegen Corinna Schütz persönlich richtet. "Das reicht bis hin zu Vergewaltigungs- und Morddrohungen", berichtete die 22-Jährige. Sie wünsche sich, dass über das Thema sachlich diskutiert werden könnte.